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Adams Erbe

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Persönliche Bewertung:
4/5 (23)

Eignung für Lesekreise:
0/5


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Adams Erbe

Unser Buch des Monats Januar 2015!

Zusammen mit dem Diogenes Verlag haben wir zwei Buchpakete an Lesekreise verlost. Gewonnen haben ein Literaturkreis aus Berlin, in dem 8 Frauen aus der Medienbranche diskutieren und eine Gruppe aus Studenten und Universitätsmitarbeiterinnen aus Aachen.

Herzlichen Glückwunsch von Mein-Literaturkreis.de und dem Diogenes Verlag

Bei der Aktion ‚Lesekreise fragen – Autoren antworten‘ hat Astrid Rosenfeld Ihre Fragen beantwortet. Die Fragen und Antworten finden Sie am Ende dieser Seite.

Adam Cohen ist 1938 achtzehn Jahre alt. Edward Cohen wird um das Jahr 2000 erwachsen. Zwei Generationen trennen sie – aber eine Geschichte vereint sie. Von der Macht der Familienbande und der Kraft von Wahlverwandtschaften erzählt dieses Debüt, und davon, dass es nur einer Begegnung bedarf, um unser Leben für immer zu verändern.

Mehr zum Inhalt

Berlin, 2004. Edward Cohen, Besitzer einer angesagten Modeboutique, hört seit seiner turbulenten Kindheit immer wieder, wie sehr er Adam gleicht – seinem Großonkel, den er nie gekannt hat, dem schwarzen Schaf der Familie. In dem Moment, in dem Edwards Berliner Leben in tausend Stücke zerbricht, fällt ihm Adams Vermächtnis in die Hände: ein Stapel Papier, adressiert an eine gewisse Anna Guzlowski. Berlin, 1938. Adam Cohen ist ein Träumer. Aber er wächst als jüdischer Junge in den dreißiger Jahren in Deutschland auf, und das ist keine Zeit zum Träumen. Selbst wenn man eine so exzentrische Dame wie Edda Klingmann zur Großmutter hat, die ihren Enkel die wichtigen Dinge des Lebens gelehrt hat – nur das Fürchten nicht. Als Adam mit achtzehn Anna kennenlernt, weiß er, wovon seine Träume immer gehandelt haben. Doch während die Familie Cohen die Emigration nach England vorbereitet, verschwindet Anna in der Nacht des 9. Novembers 1938 spurlos. Wo soll Adam sie suchen? Sechzig Jahre später liest Edward atemlos Seite um Seite und erfährt, wie weit Adam auf seiner Suche nach Anna gegangen ist… Bewegend und mit unerschrockenem Humor erzählt Astrid Rosenfeld von Schicksalen und großen Gefühlen und davon, wie die Vergangenheit die Gegenwart durchdringt.

Pressestimmen

„Höchst amüsiert gleitet man durch ein Panoptikum der Geschichten versehrter Figuren. Geradezu perfide, sanft, aber gnadenlos spinnt Astrid Rosenfeld den Leser ein in diese allertraurigste Geschichte der Welt.“ Die Welt kompakt

„Man lacht unter Tränen und wundert sich, wie leicht die Schwerkraft manchmal anmuten kann.“ Neue Züricher Zeitung

„Diesem Buch wünsche ich wirklich, dass es viele Leute lesen.“ Christine Westermann / WDR 5, Köln

Leseprobe

Buchtrailer: Astrid Rosenfeld erzählt über und liest aus dem Buch

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Über das Buch

‚Adams Erbe‘ ist Rosenfelds Debütroman; er schafft es auf die Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011.

Diskussionsfragen zum Buch

  • „Fängt man an zu schreiben, weil es jemanden gibt, dem man alles erzählen will? Fängt man an zu erzählen, weil der Gedanke, dass alles einfach verschwinden soll, unerträglich ist?“ Dies sind die ersten Sätze in ‚Adams Erbe‘ und sie gehören auch zu den letzten. Ist dies ein guter Anfang für ein Buch? Was sagen sie über den Inhalt des Buches aus?
  • Wird Edwards Leben durch den gefundenen Lebensbericht seines Großonkels verändert? Wenn ja, inwiefern?
  • Eine Rezensentin (Frau Eichmann-Leutenegger in der NZZ) schreibt über ‚Spiegelungen‘ im Roman: Nicht nur ‚spiegeln‘ sich die zwei Romanteile mit ihren Protagonisten Adam und Edward, die sich ähnlich sehen, sie sieht dies auch in den Personen der jeweiligen resoluten Großmütter, unscheinbaren Mütter und lebensuntauglichen Väter. Sehen Sie dies genauso? Wenn ja, ist dies Ihrer Meinung nach Zufall oder von der Autorin bewusst so konzipiert?
  • Wie wichtig ist es für Edward, Anna gefunden und ihr den Brief vorgelesen zu haben? Wie wichtig ist dies für Anna? Wie wichtig für das Buch?
  • Der Roman überspannt fünf Generationen und dementsprechend werden viele Personen beschrieben (Edda Klingmann, Greti und Maximilian Cohen, Adam Cohen und Moses Cohen mit seiner Frau Lara, Magda Cohen, Edward Cohen). Gelingt es der Autorin jede der Figuren interessant und lebensnah zu gestalten? Sind die Beziehungen der Personen untereinander glaubwürdig dargestellt?
  • Die Zeit des zweiten Weltkriegs aus jüdischer Sicht mit trockenem Humor zu schreiben ist gewagt. Ist dies Astrid Rosenfeld gut gelungen? Wie bewerten Sie den Einsatz von Humor im Buch? Immer passend und angebracht?
  • Das Buch besteht aus drei Teilen: Edward, Adam und Adams Erbe. Ist diese Aufteilung sinnvoll? Wie bewerten Sie die einzelnen Teile? Welcher hat Ihnen am besten gefallen und warum?
  • Wie hat Ihnen der Schreibstil der Autorin gefallen? Gab es bestimmte Stellen oder Passagen im Buch, die Ihnen besonders aufgefallen sind, und wenn ja, warum?
  • Sie haben sicherlich schon Bücher über die Jugendverfolgung von betroffenen Autoren gelesen. Gibt es einen Unterschied zwischen Büchern über das Thema, die von Betroffenen geschrieben wurden oder nicht betroffene Autoren, die sich des Themas annehmen?
  • Bücher zum Thema Judenverfolgung und Holocaust gibt es viele – warum sollte man gerade dieses Buch lesen?
  • Das Buch wurde auch in Ländern wie Korea, Norwegen, Polen, Spanien und den Niederlanden veröffentlicht. Was macht das Buch – Ihrer Meinung nach – für Leser auch in diesen Ländern interessant?
  • Würden Sie das Buch weiterempfehlen? Ist es ein gutes Buch für eine Lektüre und Diskussion in Lesekreisen?

Über Astrid Rosenfeld

Astrid Rosenfeld wurde 1977 in Köln geboren. Nach dem Abitur ging sie für zwei Jahre nach Kalifornien, wo sie erste Berufserfahrungen am Theater sammelte. Danach begann sie eine Schauspielausbildung in Berlin, die sie nach anderthalb Jahren abbrach. Eine Zeitlang hat sie in diversen Jobs in der Filmbranche gearbeitet, unter anderem als Casterin. Ihre Romane ›Adams Erbe‹und ›Elsa ungeheuer‹ wurden in elf Sprachen übersetzt. Astrid Rosenfeld lebt als freie Autorin in Berlin und Marfa, Texas.

Auszeichnungen

  • Publikumspreis des Franz-Tumler-Literaturpreises der Gemeinde Laas (Südtirol) (2011)
  • Buchmarkt-Auszeichnung Bronze als Autorin des Jahres 2011
  • ‚Adams Erbe‘ auf Longlist für den Deutschen Buchpreis 2011

Weitere Bücher von Astrid Rosenfeld

  • Elsa ungeheuer (2013)
  • Sing mir ein Lied: 9872 Meilen und eine Geschichte (mit Fotografien von Johannes Paul Spengler)
  • Zwölf Mal Juli (erscheint im September 2015)

Lesekreise fragen, Astrid Rosenfeld antwortet

Mit Adams Großmutter Edda Klingmann haben Sie eine witzige und exzentrische Figur geschaffen. Gibt es für Edda ein Vorbild in Ihrem persönlichen Umfeld/Familie?

Edda Klingmann ist Fiktion. Leider. Ich hätte Edda gerne gekannt.
Keine meiner Figuren hat ein konkretes Vorbild. Natürlich fließt manchmal die eine oder andere Verhaltensweise/Eigenart/Charaktereigenschaft eines wirklichen lebenden Menschen in die von mir erdachten Figuren mit ein.

Eddy trifft Jack Ross bei den Elefanten. Sein zukünftiger Stiefvater bezeichnet sich als »Gott der Elefanten« und singt ihnen vor. Außerdem gibt es ein Video auf Youtube von Ihnen, in dem Sie das Buch vorstellen; Sie befinden sich dabei in einem Tierpark und im Hintergrund sind Elefanten zu sehen. Wir haben in unserem Literaturkreis diskutiert, ob Sie bewusst diese Tiere gewählt haben und wenn ja, warum?

Als ich in Kalifornien gelebt habe, habe ich einen Thailänder kennengelernt. Er hat mir erzählt, dass es Glück bringen würde, wenn man einmal im Jahr die Elefanten begrüßt und beschenkt.
Das war zu Beginn meines Amerikaaufenthaltes, mein Englisch war nicht besonders gut. Ich weiß bis heute nicht, ob ich das mit den Elefanten richtig verstanden habe. Aber einmal im Jahr – an meinem Geburtstag – besuche ich die Elefanten im Zoo.

Bei beiden Ihrer Romane sind Vögel auf dem Titelbild. Ist dies bewusst so gewählt worden? Hatten Sie Einfluss auf die Gestaltung der Titelbilder?

Nein, das war nicht bewusst. Ein schöner Zufall. Die Titelbilder waren Vorschläge vom Verlag. Besonders für »Adams Erbe« wurde sehr lange nach einem passenden Bild gesucht. Ich hatte / habe immer die Möglichkeit, einen Vorschlag abzulehnen oder eigene Vorschläge einzubringen.

Das Buch wurde auch in anderen europäischen Ländern, aber auch in Korea veröffentlicht. Was macht Ihr Buch – Ihrer Meinung nach – für Leser in diesen Ländern interessant?

Ich denke, der Zweite Weltkrieg ist ein universelles Thema. Und vielleicht ist der Blickwinkel, die Art, wie ich die Geschichte erzähle, eine Ergänzung zu der bereits reichlich vorhandenen Literatur, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt.

Ich habe mal gelesen, dass Sie in Zügen weder schreiben noch lesen können. Stimmt das? Aufgrund Ihrer Lesungen sind Sie aber sicherlich viel mit der Bahn unterwegs. Was machen Sie dann in der Reisezeit?

Das stimmt. Ich kann in Zügen nichts Sinnvolles tun. Sobald vor oder hinter mir gesprochen wird, muss ich zuhören.
Um zu schreiben, brauche ich Stille, und ich muss alleine sein. Ich kann auch nicht in Cafés schreiben.
Irgendwann habe ich angefangen, während der Zugfahrten Sodoku-Rätsel zu lösen.

Wie haben Sie für das Manuskript von »Adams Erbe« einen Verlag gefunden? Mussten Sie das Manuskript vielen Verlagen zuschicken?

Ein Schriftsteller hat mir gesagt, ich soll mir eine Literatur-Agentur suchen. Und das habe ich getan. Ich hatte das Glück, dass ich sehr schnell eine Agentin gefunden habe. Christine, so heißt meine Agentin, hat das Manuskript versendet. Dann kam der Anruf, dass ich eine Zusage vom Diogenes Verlag habe. Ich saß in der Küche meines besten Freundes und konnte es nicht fassen. Dieser Anruf hat – so kitschig es klingen mag – mein Leben verändert.

Schreiben spielt im Buch eine große Rolle. Mit Gedanken dazu beginnt und endet das Buch. Und Edward schreibt das Buch für Amy; Adam schreibt seine Geschichte für seine Liebe Anna auf. Was bedeutet Schreiben für Sie? Und was bedeutet es, davon (hoffentlich) leben zu können?

Schreiben bedeutet für mich, Geschichten zu erzählen. Etwas festzuhalten. Es gibt Fragen, auf die man sein Leben lang eine Antwort sucht. Zusammenhänge, die man ausloten möchte.
Dass ich das Schreiben zu meinem Beruf machen durfte, dass ich davon einigermaßen leben kann, ist ein unbeschreibliches Glück. Man weiß nie, ob oder wie lange Erfolg anhält. Vielleicht kommt der Tag, an dem niemand mehr meine Geschichten drucken oder lesen möchte. Aber trotzdem habe ich etwas erreicht, das mir niemand mehr nehmen kann: Das Schreiben »gehört« mir, ist ein Teil von mir geworden. Wenn ich schreibe, habe ich das Gefühl, das Richtige zu tun.

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