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Ellbogen

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Ellbogen

Unsere Neuentdeckung des Monats März 2017!

Zwischen Deutschland und Türkei – eine junge Frau auf der Suche nach Heimat. Ein warmherziger und wilder Debütroman von Fatma Aydemir
Sie ist siebzehn. Sie ist in Berlin geboren. Sie heißt Hazal Akgündüz. Eigentlich könnte aus ihr eine gewöhnliche Erwachsene werden. Nur dass ihre aus der Türkei eingewanderten Eltern sich in Deutschland fremd fühlen. Und dass Hazal auf ihrer Suche nach Heimat fatale Fehler begeht. Erst ist es nur ein geklauter Lippenstift. Dann stumpfe Gewalt. Als die Polizei hinter ihr her ist, flieht Hazal nach Istanbul, wo sie noch nie zuvor war. Warmherzig und wild erzählt Fatma Aydemir von den vielen Menschen, die zwischen den Kulturen und Nationen leben, und von ihrer Suche nach einem Platz in der Welt. Man will Hazal helfen, man will mit ihr durch die Nacht rennen, man will wissen, wie es mit ihr und mit uns allen weitergeht.

Pressestimmen

„‚Ellbogen‘ hat Wucht wie ein Tritt in die Magengrube, auch deshalb, weil es auf Ghetto-Slang-Folklore verzichtet und uns mit einer Protagonistin konfrontiert, die viel zu wütend ist, um versöhnlich zu sein.“ Christian Möller, WDR 5

„Mit ‚Ellbogen‘ hat Fatma Aydemir ein beachtliches Debüt vorgelegt. Die Geschichte ist knapp und rau erzählt, alle Figuren werden schonungslos seziert. Der Sound ist cool bis düster – ein packender Roman über eine brennende Frage unserer Zeit.“ Manfred Heinfeldner, SWR „Kunscht!“

„‘Ellbogen‘ ist eine Provokation der liberalen Mehrheitsgesellschaft. … ein Tritt in den Magen. Genauer, zwei Tritte. Einer für die misogyne türkische Gesellschaft. Und einer für die Verlogenheit der ach so liberalen Deutschen.“ Philipp Bovermann, Süddeutsche Zeitung

„Es gibt immer wieder Momente, in denen man sich an Wolfgang Herrndorfs ‚Tschick‘ oder an ‚Scherbenpark‘ von Alina Bronsky erinnert fühlt. ‚Ellbogen‘ ist das Protokoll einer Verrohung, die Aydemir auf beinahe dokumentarische Weise nachzeichnet: mit einer harten Sprache, knappen Dialogen und starken Szenen. Kein Multikulti-Idyll, auch kein cooles Metropolen-Panorama, sondern eine Mischung aus Psychogramm und bedrängender Milieustudie, die es in sich hat.“ Maike Albath, Deutschlandradio Kultur „Lesart“

„Ein Buch, das man ohne Pause durchlesen will. In klarer, einfacher Sprache erzählt sie den Frust von Hazal, derb authentisch, ohne in peinliche Jugendsprache oder in albernen Kiez-Slang abzurutschen. … Ein starkes, berührendes, wichtiges Debüt.“ Judith Liere, Stern

„Fatma Aydemir gibt den türkischen Neukölln-Mädchen endlich eine literarische Stimme. … Sie vermisst die engen Grenzen von Hazals Leben so genau, dass ihr Debüt für die Buchwelt werden könnte, was Fatih Akins ‚Gegen die Wand‘ für die Filmlandschaft ist.“ Maren Keller, Literatur Spiegel

Leseprobe von ‚Ellbogen‘

Lesung der Autorin aus ‚Ellbogen‘

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Interviews mit Fatma Aydemir

Video: Gespräch auf swr.de über den Titel des Buches, den Film ‚Gegen die Wand‘, Istanbul (Dauer: ca. 12 Minuten) » zum Interview

Artikel: Bericht über ein Interview und eine Lesung: Berliner Zeitung, 31.3.2017

Über Fatma Aydemir

Fatma Aydemir wurde 1986 in Karlsruhe geboren. 2007 bis 2012 studierte sie Germanistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. Seit 2012 lebt sie in Berlin und ist Redakteurin bei der taz. Als freie Autorin schreibt sie daneben für zahlreiche Zeitschriften, unter anderem Spex und das Missy Magazine. Fatma Aydemir ist eine der Herausgeberinnen des deutsch-türkischen Webportals taz.gazete, das seit Anfang 2017 türkischen Journalisten eine Plattform gibt. Viele von ihnen können in ihrem Land nicht mehr veröffentlichen. Die Texte erscheinen auf Türkisch und auf Deutsch.

Weitere Informationen über das Buch

Fatma Aydemir hat das Buch in den Sommern 2014, 2015 und 2016 in Istanbul geschrieben. Am Ende des Sommers 2014 hatte sie jedoch ihr erstes Manuskript weggeworfen und neu angefangen, da sie den Ton der Sprache für das Buch noch  nicht gefunden hatte.

Filmtipp zum Buch

‚Gegen die Wand‘, Regie: Fatih Akin. Der Film handelt von Sibel, einer jungen Deutschtürkin, die gegen ihr traditionelles Elternhaus rebelliert, die ihr eigenes Leben leben möchte und zum Schein eine Ehe mit einem türkischen Alkoholiker eingeht.
Als der Film 2004 ins Kino kam, war Fatma Aydemir 18 Jahre alt, so alt wie Hazal in dem Roman. Sie sagt, dass dieser Film unheimlich wichtig für sie, für ihre ganze Generation gewesen sei. „Das war der erste deutsche Film mit einer Hauptfigur, mit der ich mich identifizieren konnte.“

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Diskussionsfragen

  • Hazal ist in Berlin geboren. Ihre Eltern kamen aus der Türkei nach Deutschland. Als was fühlt sie sich? Deutsche, Türkin, Deutschtürkin, Deutsche mit Migrationshintergrund, Türkischstämmig, …? Informieren Sie sich über die verschiedenen Bezeichnungen, z.B. im Wikipedia-Artikel ‚Türkischstämmige in Deutschland‘.
  • Hazal trägt eine Wut in sich, die sich im Laufe des Buches einen Weg nach außen bahnt. Woher kommt diese Wut? Können Sie die Entstehung dieser Wut (zumindest teilweise) nachvollziehen?
  • Hazal besucht (mehr oder weniger regelmäßig) einen Berufsvorbereitungskurs, schreibt erfolglos Bewerbungen. Warum hat sie keinen Erfolg? Wenn Sie ihr Mentor / ihre Mentorin wären, was würden Sie ihr raten?
  • Hazals Tante Semra lebt anders als die übrigen (türkischen) Familienmitglieder. War dies für sie notwendig, um ein erfolgreiches Leben zu haben? Könnte Semra Hazal als Vorbild dienen? Was könnte sie von ihr lernen?
  • Hazals Eltern kamen aus der Türkei nach Deutschland, wohnen hier viele Jahre, scheinen aber immer noch nicht angekommen zu sein. Woran kann dies liegen? Sind sie daran selbst schuld oder trägt die deutsche Gesellschaft eine Mitschuld an der fehlenden Integration?
  • Wie bewerten Sie die Idee der Autorin, den zweiten Teil des Buches in Istanbul spielen zu lassen? Welche Bedeutung hat Istanbul für die Türken, insbesondere für diejenigen, die in Deutschland leben?
  • Die Autorin ist 30 Jahre alt, Hazal, die Hauptfigur im Roman, 17. Falls Sie älter sind, konnten Sie sich trotzdem in die Sprache und die Lebenssituation von Hazal hineinversetzen?
  • Wie gefiel Ihnen das Ende des Romans? Was will die Autorin damit beim Leser bewirken? Auf welches Ende haben Sie beim Lesen des Buches gehofft?
  • Angenommen, Hazal käme – wie von ihrer Tante vorgeschlagen – zurück nach Deutschland und würde sich ihrer Tat stellen. Wenn Sie ihr Verteidiger wären, mit welchen Argumenten würden sie versuchen, für Hazal ein mildes Urteil zu bekommen? Was könnten die Gegenargumente des Anklägers sein?
  • Ist Ihrer Meinung nach die Situation und Gefühlswelt Hazals und ihre Suche nach einer eigenen Identität ein Einzelfall oder symptomatisch für Jugendliche mit Migrationshintergrund? Was bedeutet dies für unsere Gesellschaft?
  • Die Autorin Fatma Aydemir hat einen Migrationshintergrund. (Ihre Großeltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland, als ihre Eltern Teenager waren.) Konnte nur eine Autorin mit einem Migrationshintergrund dieses Buch schreiben? Wie viel von der Autorin ist in Hazal? Lesen Sie dazu den ausführlichen Artikel in der Berliner Zeitung vom 31. März 2017.
  • „Hazals Wut ist auch meine Wut“, sagt Fatma Aydemir in einem Interview. „Da draußen rennen Leute rum, die denken, sie können sich alles rausnehmen.“ Was sind das für Leute? „Mann, weiß, Kohle, gebildet“, sagt die Autorin. (Quelle: Berliner Zeitung, 31.3.2017) Wie hat es Fatma geschafft, Abitur zu machen, zu studieren, als Journalistin erfolgreich zu arbeiten? Was könnte Hazal von Fatma lernen?
  • Fatma Aydemir kommt aus Karlsruhe, hat in Frankfurt studiert, lebt heute in Berlin. Warum, glauben Sie, hat sie ihren Roman in Berlin-Wedding angesiedelt?
  • Wie passt der Titel ‚Ellbogen‘ zum Inhalt des Buches?
  • Türken sind die größte ausländische Gruppe in Deutschland. Macht dies eine Integration für die Menschen einfacher oder schwerer? Haben Sie persönlich Kontakt zu Türken in Deutschland bzw. zu türkisch-stämmigen Personen oder zu anderen Menschen mit Migrationshintergrund? Was wissen Sie von deren Erfahrungen mit den Themen Identität, Heimat, Integration?
  • Die Rezensentin von DeutschlandRadio Kultur fühlte sich beim Lesen des Romans an Wolfgang Herrndorfs ‚Tschick‘ oder Alina Bronskys ‚Scherbenpark‘ erinnert. Falls Sie eines oder beide dieser Bücher kennen, können Sie die Meinung nachvollziehen? Wo sind Ihrer Meinung nach Parallelen, wo Unterschiede?
  • Die Rezensentin der FAZ kritisiert: „Die Autorin legt nicht besonders großen Wert darauf, dass uns diese Hazal im Laufe des Buches sympathisch wird, und so entgleitet sie dem Leser (..).“ Teilen Sie diese Meinung? Ist es notwendig, dass die Hauptperson eines Buches dem Leser sympathisch ist?

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