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Ab morgen wird alles anders

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Persönliche Bewertung:
4/5 (1)

Eignung für Lesekreise:
0/5


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Ab morgen wird alles anders

Mathilde, 24, verliert ihre Handtasche, nachdem sie in einem Café in Paris einen Drink zu viel hatte. Darin steckt eine Menge Geld, das ihr nicht gehört. Yann, 26, fühlt sich in einem langweiligen Beruf und in einer spießigen Beziehung gefangen. Die eine sucht nach dem richtigen Mann, der andere hat den verkehrten Job, der dritte trauert um sein Kind, bei keinem läuft es richtig rund. Aber: „Ab morgen wird alles anders“. Das ist das Motto von Anna Gavaldas neuen Geschichten. In ihnen erzählt die Bestsellerautorin aus Frankreich mit Witz und Leichtigkeit von der unzerstörbaren Hoffnung der Menschen und der altmodischen Macht der Liebe in unseren modernen Zeiten.

Pressestimmen

„Immer wieder gelingt es der Französin Anna Gavalda, eine intime Nähe zu schaffen zwischen Leser und literarischer Figur. Man taucht gerne ein in die Lebenswelten dieser Aussenseiter und Selbstzweifler, die genau wissen, dass die Umstände nur selten perfekt sind.“ Sandra Leis, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag

„Dennoch kommt in diesem Gavalda-Band wieder dieses spezielle Lebensgefühl zum Ausdruck, das die Geschichten letztlich so eindringlich und gegenwärtig macht: die Zerrissenheit der jüngeren Generation (nicht nur in Frankreich) zwischen den Zumutungen der Moderne und der Sehnsucht nach ‚Sinn‘; zwischen Smartphone-Seligkeit, Startup-Euphorie – und dem melancholischen Gefühl, das ‚wahre Leben‘ spiele sich woanders ab: im privaten Glück, auf dem Land, in der Langsamkeit.“ Dirk Fuhrig, Deutschlandfunk „Buchkritik“

„Leser von Anna Gavalda finden sich in diesem Universum sofort zurecht. Die Figuren wirken wie gute Bekannte. (…) Man begleitet Anna Gavalda hier wieder sehr gern bei ihrer Suche nach dem Glück.“ Katja Weise, NDR Kultur „Neue Bücher“

„Anna Gavaldas Literatur ist dem Leben zugewandt (…) Sie schreibt federleicht und mit einem außergewöhnlich zärtlichen Blick auf ihr Personal, über das Abenteuer, sich anderen Menschen zu öffnen.“ Brigitte Neumann, SWR 2, Die Buchkritik – Forum Buch

Leseprobe von ‚Ab morgen wird alles anders‘

5 Fragen an Anna Gavalda zum Buch

Über Anna Gavalda

Anna Gavalda, 1970 geboren, ist eine der erfolgreichsten französischen Schriftstellerinnen der Gegenwart. Sie studierte Literatur in Paris und arbeitete als Lehrerin, bis sie mit ihrem ersten Buch schlagartig berühmt wurde.

Zwei ihrer Romane wurden verfilmt: Zusammen ist man weniger allein (2007) und Ich habe sie geliebt (2009).

Werke

Kurzgeschichten

  • Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet. 2000 (französisch: 1999)
  • Ceux qui savent comprendront. 2000
  • Nouvelles à chute. 2004
  • Ab morgen wird alles anders. 2017 (französisch: 2014)

Romane

  • Ich habe sie geliebt. 2003 (französisch: 2002)
  • Zusammen ist man weniger allein. 2005 (französisch: 2004)
  • A leurs bons cœurs (mit Régis Momenteau). 2005
  • Alles Glück kommt nie. 2008 (französisch: 2008)
  • Ein geschenkter Tag. 2010 (französisch: 2001; überarbeitete Auflage: 2009)
  • Nur wer fällt, lernt fliegen. 2014 (französisch: 2013)

Kinderbuch: 35 Kilo Hoffnung. Kinder-/Jugendbuch, 2005 (französisch: 2002)

Mein-Literaturkreis.de Rezension
von Literaturkreismitglied Ruth L., Baden-Baden

„Nicht jede der Erzählungen hat mich völlig überzeugt, aber die meisten sind auf leichte Art tiefgründig und emotional packend. Das Buch halte ich für Literaturkreise sehr gut geeignet, da es viel Gesprächsstoff bietet und sicherlich zu kontroversen Diskussionen führt.“

Bewertung des Buches: ✮ ✮ ✮ ✮ ✰
Bewertung der Eignung zur Diskussion in Literaturkreisen:✮ ✮ ✮ ✮ ✮

Es handelt sich um fünf unterschiedliche Erzählungen, zwei etwas längere (ca. 100 Seiten) und drei kürzere.
Es geht um ganz normale Menschen, die in Situationen geraten, die ihr Leben oder den Blick darauf verändern.

In der ersten Erzählung „Mein Hund wird sterben“ ist der Ich-Erzähler ein LKW-Fahrer, der uns seine Geschichte erzählt. Sein 15-jähriger Sohn ist nach langer Krankheit gestorben, seine Ehe ist an dem Verlust beinahe zerbrochen. Ein kleiner Hund, der ihm eines Tages zugelaufen ist, rettet ihn aus seiner Depression. Doch nun muss er den altersschwachen Hund einschläfern lassen.
Dies war die Geschichte, die mich am meisten berührt hat. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen schildert die Autorin das Leid ihrer Figuren. Das ging mir sehr nahe und beschäftigt mich noch immer.

Die zweite Erzählung „Mathilde“, die längste im Buch, hat mir dagegen am wenigsten gefallen und das lag an der Protagonistin, die mich eher genervt hat.
Mathilde, eine junge Studentin, verliert eines Tages ihre Handtasche mit einem großen Geldbetrag, 10.000 Euro; Geld, das ihr nicht gehört. Aber sie hat Glück. Der Finder meldet sich bei ihr, bringt ihr die Tasche zurück und verschwindet. Nun beginnt Mathilde nach dem etwas sonderbaren Mann zu suchen.

„Meine Kraftpunkte“ war wieder eine Erzählung, die mir sehr gut gefallen hat. Ein Vater wird von der Rektorin an die Schule bestellt, weil sein Sohn Valentin einem behinderten Mitschüler die Reifen am Rollstuhl aufgestochen hat. Der Vater, der nicht an die Boshaftigkeit seines Sohnes glauben kann, hält zu seinem Kind und leistet Wiedergutmachung. Am Ende wird klar, warum der Junge so gehandelt hat und das wirft ein ganz neuer Blick auf die Situation.

Die Geschichte von „Yann“ ist wieder eine längere. Ein junger, erfolgreicher Handelsvertreter lebt mit seiner verwöhnten Freundin zusammen. Ein Besuch bei einer benachbarten Familie zeigt ihm auf, wie unbefriedigend sein eigenes Leben verläuft und gibt ihm gleichzeitig den nötigen Antrieb, die Dinge zu verändern. Eine schöne Geschichte, die viel Stoff zur Diskussion bietet.

In der letzten Erzählung „Minnesang“ trifft eine junge Frau aus einfachen Verhältnissen auf einen Dichter. Als beide im Bett landen, flüstert er ihr romantische Gedichte ins Ohr. Danach rekapituliert sie: „Diesmal ist es anders, diesmal wurdest du besungen. Immerhin…Das hatte Stil.“

Anna Gavalda beschreibt hier unterschiedliche Figuren aus verschiedenen Milieus, die einen Lernprozess durchmachen und uns zeigen, wie man auch in widrigen Situationen sein Leben meistern kann. Und wie es im Titel schon anklingt, „Ab morgen wird alles anders“ schwingt dabei immer etwas Hoffnungsvolles mit.
Die Autorin gibt jedem Ich-Erzähler seine eigene Sprache und seine spezielle Sicht auf die Dinge.

Nicht jede der Erzählungen hat mich völlig überzeugt (am wenigsten die Frauenfiguren), aber die meisten sind auf leichte Art tiefgründig und emotional packend. Das Buch halte ich für Literaturkreise sehr gut geeignet, da es viel Gesprächsstoff bietet und sicherlich zu kontroversen Diskussionen führt.

Diskussionsfragen

Zu „Mein Hund wird sterben“:

  • Jeannot und seine Frau Nadine gehen unterschiedlich mit der Krankheit ihres Sohnes um. Zeigen Sie dies an Beispielen!
  • Wie beurteilen Sie das Experiment des Arztes?
  • Die Krankheit und der Tod des Kindes verändern die Eheleute. Zeigen Sie diese Veränderungen auf!
  • Warum nimmt Jeannot den Hund zu sich?
  • Welche Veränderungen bewirkt der Hund bei ihm?
  • Die Geschichte endet hoffnungsvoll. Ist dies glaubwürdig und nachvollziehbar?

Zu „Mathilde“:

  • Charakterisieren Sie die Hauptfigur Mathilde! Belegen Sie dies mit Textstellen!
  • Lässt sich das Verhalten von Mathilde mit ihrer Lebensgeschichte erklären?
  • Warum macht sie sich auf die Suche nach dem Koch?
  • Ist Ihnen die Figur sympatisch oder eher unsympathisch? Begründen Sie Ihre Haltung!
  • Die Geschichte ist ungewöhnlich aufgebaut. Welche Gründe hatte die Autorin vermutlich dafür? Was wollte sie damit bewirken? Ist ihr das gelungen?

Zu „Meine Kraftpunkte“:

  • Skizieren Sie den Ich-Erzähler!
  • Der Vater nennt seinen Sohn „mein Weihnachtsgeschenk“. Warum?
  • Wie reagiert der Vater auf den Vorfall in der Schule?
  • Wie beurteilen Sie das Vergehen des Kindes?
  • Kraftpunkte – der Titel ist doppeldeutig. Inwiefern?

Zu „Yann“:

  • Yann und seine Freundin sind ein typisches modernes Paar. Inwiefern unterscheiden sie sich von der Nachbarfamilie?
  • „Ich fühlte mich wie ein Stück Fleisch, das man zum Auftauen in die Sonne gelegt hat.“ So beschreibt Yann seine Gefühle inmitten der Familie. Warum?
  • Isaac erzählt Yann von den Dodos, diesen Vögeln, die auf Mauritius gelebt haben und völlig ausgerottet worden sind. Was will er ihm damit sagen?
  • Yann trennt sich von Melanie und zählt dafür verschiedene Gründe auf. Sind diese Gründe nachvollziehbar?
  • Wie beurteilen Sie das Ende der Geschichte?

Zu „Minnesang“

  • „Es gibt Hühner, …, die haben hinter den Krallen Federn, damit verwischen sie beim Laufen ihre Spuren, und bei mir ist das genauso, nur andersrum: Ich verneble alles, bevor ich überhaupt mit jemanden in Kontakt komme. Warum? Weil mein Körper meine wahre Natur verfälscht.“ Was sagt dies über die Figur aus?
  • Ist Ihnen die Figur sympathisch oder eher unsympathisch? Begründen Sie Ihre Meinung!
  • Wie beurteilen Sie den Dichter?

Allgemeine Fragen:

  • Welche der Geschichten gefällt Ihnen am besten, welche am wenigsten? Diskutieren Sie die Gründe!
  • Gibt es Verbindungen untereinander, wenn ja, welcher Art?
  • Ist der Buchtitel passend für alle Erzählungen?
  • Die Figuren machen unterschiedliche Lernprozesse durch. Wo sehen Sie den größten Erkenntnisgewinn? Wie glaubhaft wird das vermittelt?
  • Gavalda gibt den einzelnen Figuren ihre eigene Sprache (mal poetisch, mal banal, mal derb). Entspricht der Tonfall den Figuren und dem jeweiligen Milieu?
  • Wie gefällt Ihnen die Sprache der Autorin?
  • Altmodisch, kitschig – das sind manchmal die Vorwürfe an die Autorin? Begründet?

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