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Mittagsstunde

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Persönliche Bewertung:
4,7/5 (11)

Eignung für Lesekreise:
4,9/5 (7)


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Mittagsstunde

Unsere Neuentdeckung des Monats

Die Wolken hängen schwer über der Geest, als Ingwer Feddersen, 47, in sein Heimatdorf zurückkehrt. Er hat hier noch etwas gutzumachen. Großmutter Ella ist dabei, ihren Verstand zu verlieren, Großvater Sönke hält in seinem alten Dorfkrug stur die Stellung. Er hat die besten Zeiten hinter sich, genau wie das ganze Dorf. Wann hat dieser Niedergang begonnen? In den 1970ern, als nach der Flurbereinigung erst die Hecken und dann die Vögel verschwanden? Als die großen Höfe wuchsen und die kleinen starben? Als Ingwer zum Studium nach Kiel ging und den Alten mit dem Gasthof sitzen ließ? Mit großer Wärme erzählt Dörte Hansen vom Verschwinden einer bäuerlichen Welt, von Verlust, Abschied und von einem Neubeginn.

Über die Autorin Dörte Hansen

Dörte Hansen, geboren 1964 in Husum, lernte in der Grundschule, dass es außer Plattdeutsch noch andere Sprachen auf der Welt gibt. Die Begeisterung darüber führte zum Studium etlicher Sprachen wie Gälisch, Finnisch oder Baskisch und hielt noch an bis zur Promotion in Linguistik. Danach wechselte sie zum Journalismus, war einige Jahre Redakteurin beim NDR und arbeitet heute als Autorin für Hörfunk und Print.

Ihr Debüt »Altes Land« wurde 2015 zum »Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels« gekürt und avancierte zum Jahresbestseller 2015 der SPIEGEL-Bestsellerliste.  Dörte Hansen lebt mit ihrer Familie in Nordfriesland.

Leseprobe von Mittagsstunde von Dörte Hansen

Pressestimmen

»Wer ‚Altes Land‘ mochte, wird ‚Mittagsstunde‘ lieben und zwar weit über Nordfriesland hinaus.« Süddeutsche Zeitung

»Dörte Hansens neuer Roman ist ein literarisches Ereignis, ihre Leserinnen und Leser werden zu Recht begeistert sein.«, SPIEGELonline

»Ein Buch voller Wehmut, schmucklos schön, das überraschend und klug in die Zukunft weist. Ein literarisches Ereignis!«, ARD druckfrisch, Denis Scheck

»So eindringlich geraten Bücher selten.«, FAZ, Andreas Platthaus

»Eine große Erzählung voll leiser Melancholie und ein wunderschönes Denkmal für die Dörfer von damals.«, NDR Kultur „Buch des Monats“, Jan Ehlert

»Dörte Hansen erzählt ganz unsentimental vom Verschwinden der ländlichen Welt mit ihren eigenen Regeln und Ritualen und von einem alten Gasthof, in dessen knarzigem Tanzboden die Geschichte und Geheimnisse des Dorfes noch lebendig zu sein scheinen.«, BRIGITTE, 5/5 Sternen

Auszeichnungen

Dörte Hansen erhält für ‚Mittagsstunde‘ den Rheingau Literaturpreis 2019.

Diskussionsfragen

  • Die Autorin wechselt zwischen Ingwers Leben in Kiel und in Brinkebüll sowie zwischen Gegenwart und Vergangenheit – teilweise auch innerhalb eines Kapitels. Ist es ihr dennoch gelungen, den Leser auf diesen räumlichen und zeitlichen Sprüngen mitzunehmen?
  • Warum nimmt sich Ingwer eine Auszeit, um sich um seine Großeltern auf dem Dorf zu kümmern? „Nichts davon verlangten sie von ihm. Er wollte es. Er holte sich hier etwas ab, was ihm noch fehlte.“ (Seite 259) Was fehlte ihm und hat er es dort gefunden?
  • Der Roman ist voller knorriger, skuriler Charaktere. Mit wem würden Sie sich gerne auf einen Kaffee oder einen Korn treffen und warum? Über was würden Sie sich unterhalten wollen?
  • Eine dieser Personen im Roman ist Marret Feddersen, Ingwers Mutter. Sie rennt durchs Dorf in ihren Klapperlatschen und ruft „De Welt geiht ünner!“ Welche Veränderungen erlebt das Dorf und erwächst aus dem sogenannten Untergang auch etwas Neues, eventuell sogar Besseres?
  • „Man kam mit vielen Dingen durch in Brinkebüll. Man konnte seine Kinder schlagen, die Frauen seiner Nachbarn schwängern oder das Vieh im Stall verkommen lassen.“ (Seite 301) Was aber durfte man nicht? Was machte jemanden zu einem Brinkebüller, wann gehörte man dazu?
  • Das Plattdeutsche nimmt einen festen Platz im Buch ein. Dies ist eher ungewöhnlich in der deutschen Literatur, in der regionale Dialekte selten vorkommen. Warum ist das so? Ist es ein Makel, nicht im Hochdeutschen aufzuwachsen? Falls Sie einen Dialekt sprechen (können), was bedeutet er für Sie?
  • Ausführlich beschreibt Dörte Hansen das Leben und die Veränderungen in einem norddeutschen Dorf. Haben Sie einige der Beschreibungen aus Ihrer persönlichen Erfahrung wieder erkannt? Kann jemand, der nicht auf einem Dorf oder im Norden aufgewachsen ist, die Beispiele nachvollziehen? Wie ist es mit jüngeren Lesern?
  • Ist es für Sie wichtig, sich mit der Handlung eines Buches identifizieren zu können? Muss ein Roman in uns Assoziationen wecken und an eigene Erfahrungen erinnern? Oder bevorzugen Sie die reine Literatur – objektiv betrachtet und am geschriebenen Wort gemessen?
  • Der Roman macht derzeit vielfach diskutierte Begriffe zum Thema: Heimat und Herkunft. Ist ‚Mittagsstunde‘ eher ein Heimat- oder ein Herkunftsroman? Wie würden sie diese charakterisieren und eventuell voneinander abgrenzen? Welche anderen Lektüren, die sich mit diesen Themen befassen, haben Sie gelesen?
  • In manchen Rezensionen werden die Personen und Ereignisse, aus denen sich das Bild vom Brinkebüller Dorfleben zusammensetzt, als zu klischeehaft kritisiert. Welcher Meinung sind Sie?
  • Können Sie sich vorstellen, dass der Roman übersetzt und in anderen Ländern gelesen wird? Was könnte verloren gehen, was nur schwer verständlich sein?
  • Hansens Debütroman ‚Altes Land‘ spielt in derselben Region. Falls Sie den Roman ebenfalls gelesen haben, wo sehen Sie Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede im Inhalt und Schreibstil? Welches der Bücher hat Ihnen besser gefallen und warum? Welches würden Sie für eine Diskussion in einem Lesekreis vorschlagen?
  • Besonderer Buchtipp: Apeirogon von Colum McCann

    Besonderer Buchtipp:

    Apeirogon von Colum McCann

    Rami und Bassam sind Freunde und wohnen im selben Land nah beieinander. Und doch leben sie in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Denn das Land ist Israel und Rami ist Jude, Bassam Palästinenser. Was sie verbindet, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann – beide haben ein Kind bei einer Gewalttat verloren.

    Dennoch fordern sie keine Rache, sondern halten gemeinsam Vorträge darüber, dass nur Kommunikation und ein Verständnis für den anderen zu einem Frieden im Nahen Osten führen können.

    Das Buch erschien bereits 2020 und ist doch aktueller denn je.

    Wir stellen den Roman und den Autor ausführlich vor. Zusätzlich gibt es passende Diskussionsfragen für eine Besprechung im Lesekreis.

    » zum Buch

  • Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Entdeckung des Monats:

    Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Rosa Luxemburg war eine Vordenkerin und Freiheitskämpferin. Über ihr Privatleben ist jedoch wenig bekannt.

    Dieser biografische Roman erzählt neben ihrem politischen Weg und einem Porträt der damaligen Zeit, auch von der großen, dramatischen Liebesgeschichte zwischen der Revolutionärin und Leo Jogiches.

    Charlotte Roth hat zahlreiche Romane über Frauenschicksale veröffentlicht, die meist vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte spielen.

    Wir stellen den Roman und die Autorin ausführlich vor, inklusive Interview zum Roman und Diskussionsfragen für Lesekreise.

    » zum Buch

  • Unser Thema des Monats: Das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Unser Thema des Monats:

    22 Bahnen von Caroline Wahl ist Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Seit 2015 küren die unabhängigen Buchhandlungen ihr Lieblingsbuch.

    Die Nominierten für 2023 waren:

    Elena Fischer: „Paradise Garden“
    Milena Michiko Flašar: „Oben Erde, unten Himmel“
    Rónán Hession: „Leonard und Paul“
    Jarka Kubsova: „Marschlande“
    *Caroline Wahl: „22 Bahnen“ (Lieblingsbuch)

    Wir haben alle bisherigen Gewinner und die 5 Romane der Shortlist zusammengestellt – insgesamt 45 Buchtipps! Und zu vielen davon gibt es bereits Diskussionsfragen.

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