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5 Fragen an Christian Koch, Hammett-Krimibuchhandlung, Berlin

Die Hammett Buchhandlung in Berlin hat sich auf Krimis spezialisiert. Wir haben mit Christian Koch im September 2015 gesprochen.

Wie kommt man auf die Idee eine Buchhandlung zu gründen, die ihren Schwerpunkt auf Krimis legt?

Ich habe die (damals seit vier Jahre bestehende) Krimibuchhandlung Hammett im August 1999 übernommen, meine Idee war es also nicht. Aber Leidenschaft für das Genre war bei mir schon immer da.

Wer sind Ihre Kunden? Welche Veranstaltungen organisieren Sie rund um das Thema Krimis in Ihrer Buchhandlung?

Mein Publikum ist bunt gemischt. Etwa 45% Männer, etwa 55% Frauen. Altersgruppe von 16 bis 70 Jahren. Da das Hammett auch als „normale“ Kiezbuchhandlung genutzt wird, habe ich etwa 20% „genrefremde“ Bestellungen. Das Hammett ist leider zu klein als Lesungsort, trotzdem veranstalten wir etwa 8 Lesungen/Werkstattgespräche pro Jahr an unterschiedlichen Orten. Büchertische natürlich auch.

Der Autor Raymond Chandler hat über den Kriminalschriftsteller Hammett, der Ihrer Buchhandlung den Namen gab, gesagt: „Hammett gab den Mord den Leuten zurück, die Grund haben zu morden, und nicht nur da sind, um eine Leiche zu liefern.“ Was macht für Sie einen guten Krimi aus? Was sollte er haben, was nicht?

Wo und wann ein Kriminalroman spielt ist mir egal. Autor/In muss mir als Leser eine Geschichte erzählen.

Wenn es toll läuft dann berührt ein Kriminalroman meine Seele. Metzelszenen (nach dem Motto: Höher, schneller, weiter) mag ich gar nicht. Mottokrimis oder belangslose Anthologien schätze ich auch nicht.

Kriminalliteratur ist in Literaturkreisen (bislang) kaum bekannt. Mit welchen Argumenten würden Sie einen Literaturkreis davon überzeugen, auch einmal einen Krimi zu lesen und in der Gruppe zu diskutieren?

Ich würde zuerst große Werke in den Fokus heben. Beispielsweise „Berlin Alexanderplatz“, „Wer die Nachtigall stört“ und andere. Damit kann ich auch im Hammett „genrefremde“ Leser erstmals überzeugen.

In den USA gibt es sogar Literaturkreise (Book Clubs), die ausschließlich Krimis lesen und diskutieren. Könnten Sie sich vorstellen solch eine Gruppe in Ihrer Buchhandlung zu organisieren?

Leider Nein, zuwenig Zeit, zuviel Aufwand.

Wer ist Ihr persönlicher Lieblings-Krimi-Autor? Welches Ihr Lieblingskrimi und warum?

„Rote Ernte“ von Dashiell Hammett, zeitloses Werk um Gier und Korruption.

Derek Raymond mit „Ich war Dora Suarez“, hat meinen Horizont erweitert.

Die „Marseille-Trilogie“ von Jean-Claude Izzo, so etwas bewegendes kann nur Kriminalliteratur leisten.

Einen Lieblingsautoren habe ich nicht.

Über die Hammett-Krimibuchhandlung

Hammett-Krimibuchhandlung-BerlinDie Krimibuchhandlung Hammett wurde 1995 gegründet. 1999 übernahm Christian Koch die Buchhandlung, die sich auf Krimis spezialisiert und neben deutschsprachigen Kriminalromanen und Kinderkrimis auch englischsprachige Titel und antiquarische Bücher verkauft.

Hammett ist Mitglied der Jury des Deutschen Krimipreises, die vom Bochumer Krimiarchiv organisiert wird und aus Kritikern, Literaturwissenschaftlern und auf das Genre spezialisierten Buchhandlungen besteht.

www.hammett-krimis.de

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  • Neuentdeckung: Das ist Alise von Jon Fosse

    Unsere Neuentdeckung:

    Das ist Alise von Jon Fosse

    Seit Jon Fosse 2023 den Literaturnobelpreis verliehen bekam, steht er bei Lesenden und Medien im Fokus. Der 1959 geborene Norweger war bisher, trotz zahlreicher Romane, vor allem als Dramatiker bekannt. Sein literarisches Werk zeichnet sich durch einen ungewöhnlichen Sprachstil sowie die Beschäftigung mit großen menschlichen Themen aus.

    Zum Einstieg in Fosses Werk bietet sich seine 2003 veröffentlichte Novelle an. Auf nur 120 Seiten finden sich dort der Stil und die existentiellen Fragen des Menschseins, für die Fosse bekannt ist.

    Wir stellen den Roman und den Autor vor, inklusive passender Diskussionsfragen.

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  • Besonderer Buchtipp: Apeirogon von Colum McCann

    Besonderer Buchtipp:

    Apeirogon von Colum McCann

    Rami und Bassam sind Freunde und wohnen im selben Land nah beieinander. Und doch leben sie in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Denn das Land ist Israel und Rami ist Jude, Bassam Palästinenser. Was sie verbindet, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann – beide haben ein Kind bei einer Gewalttat verloren.

    Dennoch fordern sie keine Rache, sondern halten gemeinsam Vorträge darüber, dass nur Kommunikation und ein Verständnis für den anderen zu einem Frieden im Nahen Osten führen können.

    Das Buch erschien bereits 2020 und ist doch aktueller denn je.

    Wir stellen den Roman und den Autor ausführlich vor. Zusätzlich gibt es passende Diskussionsfragen für eine Besprechung im Lesekreis.

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  • Unser Thema des Monats: Das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Unser Thema des Monats:

    22 Bahnen von Caroline Wahl ist Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Seit 2015 küren die unabhängigen Buchhandlungen ihr Lieblingsbuch.

    Die Nominierten für 2023 waren:

    Elena Fischer: „Paradise Garden“
    Milena Michiko Flašar: „Oben Erde, unten Himmel“
    Rónán Hession: „Leonard und Paul“
    Jarka Kubsova: „Marschlande“
    *Caroline Wahl: „22 Bahnen“ (Lieblingsbuch)

    Wir haben alle bisherigen Gewinner und die 5 Romane der Shortlist zusammengestellt – insgesamt 45 Buchtipps! Und zu vielen davon gibt es bereits Diskussionsfragen.

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