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Orhan Pamuk

Pamuk gilt als einer der wichtigsten Schriftsteller seines Landes und erhielt 2006 den Literatur-Nobelpreises. In seiner Erzählkunst vermittelt er zwischen dem modernen europäischen Roman und der mystischen Tradition des Orients. Sein Werk ist mittlerweile in 35 Sprachen übersetzt und in über 100 Ländern veröffentlicht worden.

Orhan Pamuk ist in einem von der Großfamilie bewohnten Haus in Istanbul aufgewachsen. In Cevdet Bey ve Oğulları (dt.: Cevdet und seine Söhne) und dem Kara Kitap (dt.: Das Schwarze Buch) schildert er den Istanbuler Alltag und Familienverhältnisse, die den seinen ähneln. Sein Großvater war als Ingenieur und Industrieller beim Eisenbahnbau zu Reichtum gekommen.

Pamuk erwarb einen universitären Abschluss als Journalist. Mit 23 Jahren hatte er die Entscheidung getroffen, sich nur noch dem Schriftstellerdasein zu widmen.

Vor seiner Erstpublikation Cevdet Bey ve Oğulları (1982 erschienen, deutsch: Cevet und seine Söhne) verbrachte Pamuk acht Jahre in Schreibklausur ohne eigenen Verdienst bei seiner Mutter im Sommerhaus, deren Stille seinem Arbeitsprozess besonders förderlich war. Bis auf einen dreijährigen USA-Aufenthalt 1985–1988 an der Columbia University in New York, wo seine Frau promovierte und er selber Kara Kitap erarbeitete, hat Pamuk Istanbul nicht für längere Zeit verlassen: „Istanbuls Schicksal ist mein Schicksal. Ich fühle mich dieser Stadt verbunden, weil sie mich zu dem gemacht hat, der ich bin.“

Quelle: wikipedia.de, eigene Bearbeitungen und Kürzungen

Webseite des Autors: www.orhanpamuk.net

Pressestimmen zu Orhan Pamuk

„Ein Dichter, in dem die Gegensätze zwischen der Türkei und Europa sich berühren. Die bedeutendste zeitgenössische literarische Stimme der Türkei.“ Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Orhan Pamuks Romankunst ist eine Schule des Zweifels, der Skepsis, der Ironie. Fragen bleiben, nicht Antworten, Rätsel, nicht Dogmen. Für Leser – und nicht nur für sie – gibt es nichts Schöneres. … Ein avancierter postmoderner Erzähler, der auch ein Bestsellerautor ist, ein großartiger Fabulierer, der politisch denkt, ein Muslim, der ein Meister des Brückenschlags zwischen Ost und West ist, und ein überzeugter Demokrat und Europäer.“ Jörg Plath, Frankfurter Rundschau

„Die Kunst von Orhan Pamuk ist, dass er das von Anfang an miteinander verbunden hat. Die Solidarität, das Engagement, die Politik und den guten Roman.“ Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

„Einer, der seit über dreissig Jahren mit unermüdlicher Konsequenz und Konzentration alles, was er sieht, riecht, schmeckt, liest und erlebt, in Literatur verwandelt. … Ein Mann, der dem Westen wie dem Osten noch vieles zu sagen, noch viel zu erzählen hat.“ Monika Carbe, Neue Zürcher Zeitung

„Seine Bücher sind voller seltsamer Helden, voller Intrigen, Verschwörungen und Liebschaften. Sie sind vor allem genaueste Schilderungen vergangener und heutiger türkischer Zustände. Sie sind ironisch, sarkastisch, zärtlich, aber auch brutal, voll Mord und Tod.“ Joachim Sartorius, Laudatio zur Verleihung des Nobelpreis für Literatur, 2006

„Die Fragen nach dem Warum wird Pamuk nicht los, immer wieder kreist seine Arbeit als Schriftsteller um Themen, die mit wesentlichen Zuordnungen zu tun haben, mit Fragen der Identität. Arm oder reich, Ost oder West, gläubig oder nicht, modern oder traditionell – es ist das ständige Hinterfragen derartiger Polaritäten und der Versuch, die Armierungen und Schutzwälle der einzelnen Pole aufzuweichen, der die literarische Arbeit des Literatur-Nobelpreisträgers kennzeichnet.“ Stefan Hentz, Die Welt

„Ein Schriftsteller, der souverän über die Mittel des zeitgenössischen westlichen Romans verfügt und in seinen besten Büchern an Kafka oder Nabokov anschließt.“ Christoph Bartmann, Süddeutsche Zeitung

Weitere Informationen

Nobelpreis-Rede Dezember 2006: www.nobelprize.org/nobel_prizes/literature/laureates/2006/pamuk-lecture_ty.html

Interview im Tagesspiegel – Pamuk über osmanische Traditionen, Verwestlichung und die Zukunft Europas (2005): www.tagesspiegel.de/kultur/die-erfindung-der-tuerkei/632530.html

In Istanbul zeigt der Literatur-Nobelpreisträger Orhan Pamuk sein neu eröffnetes „Museum der Unschuld“ und erklärt, warum sich die Türkei am Scheideweg befindet. (Video, Druckfrisch, ARD, April 2013, Dauer: ca. 10 Minuten): www.daserste.de/information/wissen-kultur/druckfrisch/videos/orhan-pamuk-das-museum-der-unschuld-100.html

Werke

  • 1982: Cevdet und seine Söhne (in D: 2011)
  • 1983: Das stille Haus (2009)
  • 1985: Die weiße Festung (1990)
  • 1990: Das schwarze Buch (1995)
  • 1992: Gizli Yüz
  • 1994: Das neue Leben (1998)
  • 1998: Rot ist mein Name (2001)
  • 1999: Öteki Renkler (1999)
  • 2002: Schnee (2005)
  • 2003: Istanbul – Erinnerung an eine Stadt (2006)
  • 2007: Der Koffer meines Vaters (2010)
  • 2008: Das Museum der Unschuld (2008)
  • 2008: Der Blick aus meinem Fenster: Betrachtungen (2008)
  • 2010: Manzaradan Parçalar: Hayat, Sokaklar, Edebiyat
  • 2011: Der naive und der sentimentalische Romancier (2012)
  • 2013: Ben Bir Ağacım
  • 2014: Diese Fremdheit in mir (2016)
  • 2016: Kırmızı Saçlı Kadın

Auszeichnungen

  • 1983: Orhan-Kemal-Literaturpreis für Cevdet Bey ve Oğulları (TR)
  • 1984: Madarali Romanpreis für Sessiz Ev (TR)
  • 1990: Independent Foreign Fiction Prize
  • 1991: Prix de la découverte européenne
  • 2003: International IMPAC Dublin Literary Award
  • 2005: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
  • 2005: Ricarda-Huch-Preis
  • 2006: Nobelpreis für Literatur (
  • 2007: Ehrendoktorwürden der FU Berlin als „Ausnahmeerscheinung der Weltliteratur“, der Katholischen Universität Brüssel und der Bosporus-Universität in Istanbul
  • 2008: Aufnahme in die American Academy of Arts and Sciences
  • 2012: Sonning-Preis
  • 2015: Erdal-Öz-Literaturpreis
  • 2016: Nominierung für den Man Booker International Prize
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  • Besonderer Buchtipp: Eine moderne Familie von Helga Flatland

    Besonderer Buchtipp:

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    Wir stellen den Roman und die Autorin ausführlich vor. Zusätzlich gibt es passende Diskussionsfragen für eine Besprechung im Lesekreis.

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    Irgendwann werden wir uns alles erzählen (ab 13.4.)

    Der Pfau (ab 16.3.)

    Sonne und Beton (ab 2.3.)

    Wann wird es endlich so, wie es nie war (ab 23.2.)

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