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Wald

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Persönliche Bewertung:
3,5/5 (2)

Eignung für Lesekreise:
0/5


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Wald

Eine Frau allein in einem abgelegenen Haus in den Voralpen: Marian haust primitiv, in unfreiwilliger Autarkie, denn sie hat alles verloren. Früher, in der Stadt, hatte Marian Mode entworfen und lebte gut, dann trieben die Krise und eigene Fehler sie in den Bankrott, zum völligen Rückzug. Aber auch der Versuch, im geerbten Haus wieder zu sich zu finden, wird für Marian zum Überlebenskampf. Mühsam lernt sie, sich zu versorgen, sie fischt, wildert, stiehlt Gemüse und Hühner. Und sie muss sich arrangieren, in neuen Abhängigkeiten: Der reiche Grundbesitzer Franz versorgt sie mit dem Nötigsten – nicht ganz uneigennützig. Im Dorf feindet man die Außenseiterin immer mehr an. Als sie beschimpft und bedroht wird, muss Marian sich den Dingen stellen. Was ist das nun eigentlich mit Franz? Und wie kann sie ihr Leben wieder in den Griff bekommen? 
Stückweise enthüllt der Roman Marians Sturz, schnell und unverblümt erzählt er, wie sie sich in ihrem neuen, archaischen Leben zu behaupten lernt. Eine starke, gefallene Frau mit dem Willen zum Neuanfang, und das Dasein auf dem Land als Spiegel einer brüchigen bürgerlichen Welt – in «Wald» findet Doris Knecht nicht nur einen unverwechselbaren Ton, sie erzählt auch auf mitreißende Weise davon, wie es ist, wenn man sein schönes Leben auf einen Schlag verliert.

Leseprobe aus ‚Wald‘ von Doris Knecht

Über Doris Knecht

Doris Knecht, geboren in Vorarlberg, ist Kolumnistin («Kurier», Stadtmagazin «Falter») und Schriftstellerin. Ihr erster Roman «Gruber geht» (2011) war für den Deutschen Buchpreis nominiert; die Verfilmung kam 2015 in die Kinos. Für ihren vielgelobten Nachfolger «Besser» (2013) erhielt Doris Knecht den Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien und im Waldviertel.

Mit dem Musikredakteur Christian Schachinger hat sie Zwillingstöchter, die 2002 zur Welt kamen. In ihren Texten thematisierte sie auch immer wieder das Heranwachsen ihrer Töchter.

Facebook-Seite von Doris Knecht: www.facebook.com/Kolumnistin.Doris.Knecht

Sympatisches Video der Autorin, in dem sie ihr Wiener Lieblingsviertel vorstellt (Dauer: 5 Minuten)

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Auszeichnungen

2013: ‚Gruber geht‘ auf der Longlist des Deutschen Buchpreises
2013: Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag für den Roman ‚Besser‘

Werke

  • Doris Knecht, Robert Menasse: Hurra. Wien – Zürich – Wien, Anleitung zum Doppelleben in 111 Schritten. 2004
  • Doris Knecht: So geht das! – Wie man fidel verspießert. 2006
  • Doris Knecht: Moment Mal! Lästigsein lohnt sich. 2006
  • Doris Knecht: Gut, ihr habt gewonnen: Neue Geschichten vom Leben unter Kindern. 2008
  • Doris Knecht: So schön schwanger. 2008
  • Doris Knecht: Darf’s sonst noch was sein? – Mehr Geschichten vom Leben unter Kindern. 2010
  • Doris Knecht: Gruber geht. 2011
  • Doris Knecht: Man kriegt so viel zurück! 2012
  • Doris Knecht: Besser. 2013
  • Doris Knecht: Wald. 2015
  1. Die Schuhe waren an allem Schuld

    Denn wären die roten, sündhaft teuren, Sandalen, die Marian in der ‚Vogue‘ entdeckt hat, nicht gewesen, hätte sie Bruno nicht kennengelernt – „das erste ihrer sieben Tore zur Hölle“.

    Marian, die eigentlich Marianne heißt, ihrem Namen aber dringend eine weniger provinzielle Note verleihen möchte, resümiert: Die Schuhe, die Männer, die Wirtschaftskrise sind schuld daran, dass sie ihr bisheriges, materiell geprägtes Leben, verlassen und aufs Land flüchten muss. Hier findet sie sich nun wieder, in einer primitiven Hütte in den Voralpen – und denkt nach und denkt nach und denkt nach…

    Das Buch ist eine einzige Rückschau, ein einziges permanentes Nachdenken über die Gründe, die dazu geführt haben, dass ihr Leben eine solche Wendung nehmen konnte. Trotz Ehrgeiz, Tatkraft, Tüchtigkeit und guter Ausbildung flog Marian ihr Geschäftsmodell um die Ohren. Gutes Aussehen, Stil und Selbstständigkeit konnten nicht verhindern, dass sie sich wiederholt von den falschen Männern abhängig machte.

    Eher nebenbei erfährt der Leser, wie sich Marian durch ihr neues Leben schlägt. Wie sie lernt, Gemüse anzubauen, zu jagen und zu fischen und wie sie erneut in die Abhängigkeit driftet. Franz, Großgrundbesitzer im Dorf, verheiratet, bringt ihr das Lebensnotwendige bei und sorgt dafür, dass Marian im Ort zumindest geduldet wird. Nicht ohne Gegenleistung, versteht sich. Am Ende bietet er ihr sogar die Chance auf eine neue Existenz. Wie sich Marian entscheiden wird, bleibt offen.

    Erstaunlich kurz widmet sich Marian in der Rückschau ihrer Tochter Kim, die in den ersten 3 Jahren bei der Mutter aufwächst und dann zum Vater nach London zieht. Die Tochter trägt zur vorläufigen Rettung der Mutter bei, da sie die Erbin des Häuschens ist, in dem Marian in der Not Unterschlupf findet.

    Der Plauderton des Buchs und die heftig eingesetzten Austriazismen lassen die Handlung wie ein permanentes (österreichisches) Selbstgespräch wirken, was mich bis zum Ende hin störte und der eigentlichen Geschichte leider auch nicht gerecht wird. Tatsächlich ist es gut vorstellbar bzw. traurige Realität, dass Menschen aufgrund äußerer Umstände, die sie kaum beeinflussen können in eine finanzielle Krise geraten, aus ihrem Leben geworfen werden und eine völlig neue Existenz aufbauen müssen. Dieses aus meiner Sicht interessante und spannende Thema wurde mir vom Schreibstil der Autorin stark verleidet. Dazu kommt, dass mir Marian bis zum Ende unsympathisch blieb.

    Der Klappentext und das Titelbild des Buches lies mich an „Die Wand“ von Marlen Haushofer denken. Großer Irrtum.

    Ich gebe 3 von 5 Punkten.

    26. April 2015 | 22:31 | SilkeT

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