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Die portugiesische Reise

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Die portugiesische Reise

„Überlass deine Blumen jemandem, der damit umzugehen weiß, und fahr los.“
Saramago lädt ein zu einer literarischen und kulturellen Reise durch seine Heimat Portugal, die er in den 90er Jahren, nach längerer Abwesenheit, mit fremdem Blick ganz neu entdeckt.
Seine gemächliche Fahrt in einem klapprigen Auto führt vom Norden Portugals über Hunderte von Kilometern hinweg bis zur Algarve. Geleitet von einer zerknitterten Landkarte und spontanen Eingebungen, lässt der Reisende sich durch die Landschaft treiben. Er macht Halt in kleinen Dörfern, besichtigt Kirchen, Klöster und Burgen oder erfreut sich an der Schönheit der Natur. Nicht zu vergessen, die wunderbaren Geschichten, die ihm an jeder Ecke begegnen. Saramago gibt Einblick in die unbekannten Seiten Portugals und legt gleichzeitig einen literarischen Bericht über die Kultur des Reisens vor, der so bereichernd wie beglückend ist.

Pressestimmen

„Ein in jeder Hinsicht großartiges Buch!“ NZZ

»wunderbare Sprache […] atemberaubend« br.de, 19.03.2013

Über José Saramago

José Saramago wurde am am 16.11.1922 in dem Dorf Azinhaga im portugiesischen Ribatejo als Sohn einer Landarbeiterfamilie geboren.

Mit zwei Jahren Umzug nach Lissabon. Aus finanziellen Gründen Wechsel vom Gymnasium auf eine berufliche Schule, die er 1939 als Maschinenschlosser verließ. Zwei Jahre Tätigkeit in diesem Beruf in einem Krankenhaus, anschließend Übergang in die Verwaltung.

Mit 25 Jahren (1947) – mittlerweile Beamter in einer Sozialwohlfahrt – veröffentlichte Saramago seinen ersten Roman„Land der Sühne“. Im selben Jahr wurde Violante, sein einziges Kind geboren. Nach dem Roman legte Saramago seinem Verleger die „Clarabóia“ vor, die, von diesem zurückgewiesen, bis heute unentdeckt blieb. Daraufhin in dem Glauben, nichts Wesentliches mehr zu sagen zu haben, veröffentlichte Saramago neunzehn Jahre nichts. Da sein erster Roman kein kommerzieller Erfolg war und er aus politischen Gründen 1949 als Beamter entlassen wurde, begann Saramago ab 1955 mit Übersetzungen, um seine Einkünfte zu verbessern.

 Ab 1955 häufige Aufenthalte im Literatencafé «Café Chiado». Durch Vermittlung Arbeit im Verlag «Estúdios Cor». 1969 Eintritt in die (verbotene) kommunistische Partei, erste Auslandsreise (Paris). Ab 1968 literarische bzw. politische Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften; März bis November 1975 beigeordneter Direktor der ältesten portugiesischen Tageszeitung «Diáro de Notícias». Nach der „Nelkenrevolution“ 1974 Arbeit im Ministerium für Kommunikation. 1975-1980 verdiente er seinen Lebensunterhalt hauptsächlich als Übersetzer. Seit 1980 war er als freier Schriftsteller tätig. 1986 sprach Saramago sich gegen den Beitritt Spaniens und Portugals in die Europäische Union und für eine Unabhängigkeit der Iberischen Halbinsel aus.  

José Saramago lebte zuletzt auf Lanzarote, wo er am 18. Juni 2010 verstarb. In Portugal wurde zweitägige Staatstrauer verordnet und er erhielt ein Staatsbegräbnis. Seine Asche liegt im Cemitério do Alto de São João in Lissabon.

Seine Werke sind in 26 Sprachen übersetzt. Mehrere seiner Romane wurden verfilmt (Das steinerne Floß, Die Stadt der Blinden, Der Doppelgänger)

Über Saramagos Schreibstil

José Saramago war insbesondere seinen ungewöhnlichen Schreibstil bekannt. Er benutzt in seinen Werken einen ausgeprägten mündlichen Stil, oft verwendet er die Umgangssprache und Dialekte. Seine Ansicht war, das die mündlichen Überlieferungen eines Volkes und die Lebendigkeit der Kommunikation wichtiger seien als die Korrekturen einer geschriebenen Sprache. Auch seine Zeichensetzung ist unkonventionell: Die meisten seiner Sätze sind über eine Siete lang, Saramago benutzt dabei mit Vorliebe Kommata.

Auszeichnungen

Saramago erhielt viele portugiesische und internationale Literaturpreise, u.a.

  • Prémio da Associação de Crítícos Portugueses (1979)
  • Prémio Cicade de Lisboa für «Hoffnung im Alentejo» (1980)
  • Prémio Literário Município de Lisboa für «Das Memorial» (1982)
  • Prémio da Crítica da Associação Portuguesa de Crítícos (Prémio D. Dinis) für «Das Todesjahr des Ricardo Reis» (1986)
  • Titel Chevalier des Arts et Lettres (verliehen vom französischen Kulturministerium) (1991)
  • Premio Internazionale Ennio Flaiano (Italien) (1992)
  • Independent Foreign Fiction Prize für die englische Übersetzung von ‚Das Todesjahr es Ricardo Reis‚ (1993)
  • Prémio Camões (1996)
  • Nobelpreis für Literatur (1998), als erster Portugiese

Er besaß Ehrendoktortitel der Universitäten von Turin, Sevilla und Valencia, Manchester und Coimbra. Nach ihm benannt ist der deutende portugiesische Literaturpreis Prémio José Saramago.

Werke von José Saramago

Saramagos umfangreiches Werk umfasst u.a. Werke zur Zeitgeschichte, Tagebücher, Lyrik, Reisebeschreibungen, Dramen und Romane und Novellen. Nachfolgend sind alle Romane und Novellen aufgeführt sowie weitere Werke, die auf Deutsch übersetzt wurden.

Lyrik

Über die Liebe und das Meer. Gedichte. (2011)

Reisebeschreibungen

Die portugiesische Reise (Viagem a Portugal. 1994)

Dramen

Die Nacht (A Noite. 1979)

Romane und Novellen

  • Land der Sühne (Terra do Pecado. 1947)
  • Handbuch der Malerei und Kalligraphie (Manual de Pintura e Caligrafia. 1984)
  • Der Stuhl und andere Dinge (Objecto Quase. 1984)
  • Poética dos Cinco Sentidos – O Ouvido. (1979)
  • Hoffnung im Alentejo (Levantado do Chão. 1980)
  • Das Memorial (Memorial do Convento. 1984)
  • Das Todesjahr des Ricardo Reis (O Ano da Morte de Ricardo Reis. 1984)
  • Das steinerne Floß (A Jangada de Pedra. 1987)
  • A Segunda Vida de Francisco de Assis, 1987
  • Geschichte der Belagerung von Lissabon (História do Cerco de Lisboa. 1989)
  • Das Evangelium nach Jesus Christus (O Evangelho Segundo Jesus Cristo. 1991)
  • Die Stadt der Blinden (Ensaio sobre a Cegueira. (1995)
  • Alle Namen (Todos os Nomes. 1997)
  • Die Geschichte von der unbekannten Insel (O Conto da Ilha Desconhecida. 1997)
  • Das Zentrum (A Caverna. 2000)
  • Der Doppelgänger (O Homem Duplicado. 2002)
  • Die Stadt der Sehenden (Ensaio sobre a lucidez. 2004)
  • Eine Zeit ohne Tod (As intermitências da morte. 2005)
  • Kleine Erinnerungen (As Pequenas Memórias. 2006)
  • Die Reise des Elefanten (A viagem do elefante. 2008)
  • Kain (Caim 2009)
  • Claraboia oder wo das Licht einfällt (Claraboia. 2011)

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