Unsere Neuentdeckung des Monats Oktober 2016!
Die Niederlande stehen unter deutscher Besatzung, die Amsterdamer Juden sind in Lebensgefahr, und die junge Jet muss untertauchen bei einem Bekannten. Im Gepäck hat sie ein Bild des Malers Degas. Vor den Deutschen ist Jet in Haarlem sicher, aber nicht vor ihrem Nachbarn, einem Nazi-Kollaborateur …
Um ihr Leben zu retten, muss sie ihrem Peiniger das eigene Kind überlassen, wird ihrem Sohn nie sagen dürfen, dass sie seine Mutter ist. Durch die Augen des kleinen Otto lernen wir eine andere Seite dieses Mannes kennen. Kann ein solcher Mensch ein guter Vater sein? Wird Otto je die Wahrheit erfahren? Und was hat es mit dem Gemälde von Degas auf sich?
Inspiriert durch die Erlebnisse ihrer Großmutter, erzählt Ariëlla Kornmehl von den dramatischen Folgen des Politischen im Privaten – vom Leben einer jungen Frau in einer ausweglosen Situation und von ihrem Sohn, der in eine Welt hineingeboren wird, in der nichts am rechten Platz scheint.
Pressestimmen
»Packend ist er von der ersten bis zur letzten Seite. Er überwältigt ganz einfach durch seine Geschichte.« Franz Haas, NZZ
»Ariella Kornmehl ist mit ‚Alles was wir wissen konnten‘ ein wunderbares Buch gelungen, einfühlsam und spannend und aufwühlend zugleich. Sehr lesenswert.« Beate Rottgardt, RuhrNachrichten
Über Ariella Kornmehl
Ariëlla Kornmehl, geboren 1975, lebt in Amsterdam, wo sie Philosophie studierte. Sie hat mehrere Jahre in Südafrika verbracht.
Webseite der Autorin: www.kornmehl.nl/en/home (Englisch)
Facebook-Seite: www.facebook.com/akornmehl
Werke
- Alles, was wir wissen konnten, 2013 (auf dt. 2016)
- Was du mir verschweigst, 2009 (auf dt. 2011)
- Der Schmetterlingsmonat, 2005 (auf dt. 2006)
- De familie Goldwasser, 2001
Diskussionsfragen
- Jet wird vom Nachbarn missbraucht. Diese Übergriffe lösen widersprüchliche Gefühle in ihr aus. Sie fühlt sich entehrt, aber latent auch zu ihrem Peiniger hingezogen. „… die freundlichen Worte, die er für sie fand, stürzten sie in immer größere Verwirrung.“ (S. 31) „Sie fühlte sich diesem Mann verbunden.“ (S. 37)
- Nach der Geburt ‚brandmarkt‘ Jet ihren Sohn an der Fußsohle. Warum macht sie das?
- Jet überlässt ihren Sohn ihrem Vergewaltiger, van Keulen. Können Sie ihre Entscheidung nachvollziehen, verstehen? Welche Alternative(n) hätte sie gehabt?
- Wie ändert sich Jets Gefühle für ihren Sohn Otto – vor der Geburt, nach der Geburt und während der ersten Jahre seines Lebens, als sie ihn aufwachsen sah? Dachte Sie später in ihrem Leben an ihn; kurz vor ihrem Tod?
- Otto heißt später Collins? Die Autorin erklärt dies nicht. Welche Erklärung haben Sie?
- Welche Rolle spielt das Gemälde der Tänzerin in dem Roman? Welche Bedeutung hat es für Jets Eltern, für Sie, für van Keulen, für Otto/Collins? Ist es glaubwürdig, dass es viele Jahre später in New York wieder auftaucht und Collins / Otto es angeboten bekommt? Oder sind das zu viele Zufälle?
- Van Keulen zeigte sich gegenüber Henk bereit, das Gemälde der Tänzerin an Jet zurückzugeben; allerdings nur an sie persönlich. Henk erzählt Jet nicht davon. „Henk beschloss, Jet nichts davon zu sagen. Diese Zeiten waren vorbei. Es war nur zu ihrem Besten.“ (S. 91) Können Sie dieses Verhalten nachvollziehen?
- Welcher Tätigkeit ging der Nachbar van Keulen während der Besatzungszeit nach? Informieren Sie sich über das Thema Raubkunst. Lesen Sie dazu den Wikipedia-Artikel zum Thema: https://de.wikipedia.org/wiki/Raubkunst Was wussten Sie zuvor über das Thema?
- Während des Krieges bewahrte Henk eine neutrale Beziehung zu seinem Nachbarn, selbst als er von der fortgesetzten Vergewaltigung und der Schwangerschaft seines Schützlings erfuhr. Dies änderte sich, als der Krieg vorbei war: „Er musste eine Lösung finden, um van Keulen zu überführen, aber er wusste noch nicht wie.“ Ist diese Reaktion Henks glaubwürdig? Ist sie nachvollziehbar?
- Später nehmen sich Mitglieder einer ehemaligen Widerstandsgruppe des Themas an und üben ‚Rache‘. Diskutieren Sie das Thema ‚Schuld‘ an dem Verhalten van Keulens und den ‚Widerständlern‘. Auch van Keulens Frau ist betroffen. Welche Schuld hat sie?
- Wie ist der Roman strukturiert? Gelingt es der Autorin die verschiedenen Teile und Zeitebenen gut miteinander zu verbinden? Neben der zweiten Sicht, die der Leser durch Otto, den Sohn Jets und ihres Peinigers, erhält, zeigt die Autorin, wie unterschiedlich ein und derselbe Mensch sich in verschiedenen Beziehungen verhalten kann. Hat sie dies in ihrem Roman nachvollziehbar gestaltet?
- Was unterscheidet die Beziehung von Collins zu Stella von seiner Ehe mit Ellen? Findet er in Stella etwas, was ihm Ellen nicht – oder nicht mehr – geben kann? Wenn ja, was?
- Jet sieht ihren Sohn nach rund 30 Jahren wieder auf der Beerdigung von seinem Vater van Keulen und dessen Frau. Sie hätte sicherlich vor, bei der Beerdigung oder danach die Möglichkeit gehabt, Kontakt mit ihm aufzunehmen und ihn über seine Vergangenheit und ihre Beziehung zu informieren. Warum tat sie es nicht? War es die richtige Entscheidung? Wenn ja, für wen?
- Jet stürzt mit 90 Jahren und verweigert die Operation ihrer gebrochenen Hüfte. Sie entscheidet selbst, das es Zeit ist, ihr Leben zu beenden. „Sie würde einfach nichts mehr zu sich nehmen. Zunächst keine Nahrung, dann auch keine Flüssigkeit mehr und allmählich verhungern und austrocknen.“ Können Sie dies nachvollziehen? Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie sie in einer solchen Situation entscheiden würden?
- Es wurden viele Romane zum Thema der Judenverfolgung durch das Naziregime geschrieben. Welche haben Sie zum Thema schon gelesen? Was unterscheidet dieses Buch von den anderen?
- Der niederländische Originaltitel des Buches ‚Wat ik moest verzwijgen‘ lässt sich mit ‚Was ich verheimlichen musste‘ übersetzen. Finden Sie diesen oder den deutschen Buchtitel ‚Alles, was wir wissen konnten‘ passender?
Ariella Kornmehl
Alles, was wir wissen konnten
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Unsere Neuentdeckung des Monats Oktober 2016!
Die Niederlande stehen unter deutscher Besatzung, die Amsterdamer Juden sind in Lebensgefahr, und die junge Jet muss untertauchen bei einem Bekannten. Im Gepäck hat sie ein Bild des Malers Degas. Vor den Deutschen ist Jet in Haarlem sicher, aber nicht vor ihrem Nachbarn, einem Nazi-Kollaborateur …
Um ihr Leben zu retten, muss sie ihrem Peiniger das eigene Kind überlassen, wird ihrem Sohn nie sagen dürfen, dass sie seine Mutter ist. Durch die Augen des kleinen Otto lernen wir eine andere Seite dieses Mannes kennen. Kann ein solcher Mensch ein guter Vater sein? Wird Otto je die Wahrheit erfahren? Und was hat es mit dem Gemälde von Degas auf sich?
Inspiriert durch die Erlebnisse ihrer Großmutter, erzählt Ariëlla Kornmehl von den dramatischen Folgen des Politischen im Privaten – vom Leben einer jungen Frau in einer ausweglosen Situation und von ihrem Sohn, der in eine Welt hineingeboren wird, in der nichts am rechten Platz scheint.
Pressestimmen
»Packend ist er von der ersten bis zur letzten Seite. Er überwältigt ganz einfach durch seine Geschichte.« Franz Haas, NZZ
»Ariella Kornmehl ist mit ‚Alles was wir wissen konnten‘ ein wunderbares Buch gelungen, einfühlsam und spannend und aufwühlend zugleich. Sehr lesenswert.« Beate Rottgardt, RuhrNachrichten
Über Ariella Kornmehl
Ariëlla Kornmehl, geboren 1975, lebt in Amsterdam, wo sie Philosophie studierte. Sie hat mehrere Jahre in Südafrika verbracht.
Webseite der Autorin: www.kornmehl.nl/en/home (Englisch)
Facebook-Seite: www.facebook.com/akornmehl
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