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Mein Herz in der Enge

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4/5 (2)

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Mein Herz in der Enge

Was haben die Leute in Bourdeaux plötzlich gegen Nadia und ihren Mann? Sie werden gemieden, ja sogar angegriffen. Ein unheimlicher Untermieter nistet sich bei ihnen ein. Die Nadia so vertraute Stadt hüllt sich in gespenstischen Nebel. Und auch Nadia wird sich auf ihr unerklärliche Weise fremd. Ist sie am Ende gar nicht die, die sie zu sein glaubt? In einem virtuosen Spiel mit dem Schrecken enthüllt Marie NDiaye das Unheimliche in uns selbst.

Pressestimmen zu ‚Mein Herz in der Enge‘

»In dieser Art, soziale Wirklichkeit poetisch zu pointieren, ruhen der Zauber und die dringende Aktualität von Mein Herz in der Enge. Ihre Meisterschaft in der Verwandlungskunst macht Marie NDiaye zu einer der wichtigsten und spannendsten Stimmen der französischen Gegenwartsliteratur.« Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Die französische Autorin mit senegalesischen Wurzeln beweist im neuen Roman ihre Meisterschaft bei der Inszenierung subtilen Horrors. Und auch wenn das mitunter abgegriffen wirkende Adjektiv «kafkaesk» hier einmal genau passt – es sagt bei weitem nicht alles über diesen grossartig grauenvollen Roman. … Marie NDiaye führt gekonnt vor, wie sehr wir in einem Denken gefangen sind, das uns sofort dort eine Schuld vermuten lässt, wo wir eine Strafe zu erkennen glauben.« Georg Renöckl, Neue Zürcher Zeitung

Leseprobe von ‚Mein Herz in der Enge‘ von Marie NDiaye

Rezension zu ‚Mein Herz in der Enge‘ unserer Testleserin Amica aus Marburg

„Ein Roman, der lange nachwirkt und ein gesellschaftlich wichtiges Thema behandelt, das uns alle angeht.“

Nadia und ihr Mann Ange sind Grundschullehrer, die in zweiter Ehe verheiratet sind und beide erwachsene Kinder haben. Nadia erzählt, wie sich das Verhalten der Menschen ihnen gegenüber anscheinend plötzlich und für sie unerklärlich verändert. Selbst die Stadt Bordeaux, in der sie schon ihr Leben lang lebt, wird ihr fremd und scheint sich gegen sie zu wenden.

Spannend zu lesen, wie Nadia mit der Bedrohung umgeht. Sie begibt sich auf eine merkwürdige Reise, die sie, verbunden mit ihren Erinnerungen, schließlich zu sich selbst finden lässt.

Psychologisch ausgefeilt schildert die Autorin, wie Scham und Schuld einander bedingen, das Leben vergiften und Auswirkungen über Generationen hinweg haben. Wie sich dabei Gefühle wie Aggressionen und Leid körperlich manifestieren ist eindrücklich, wenn auch mitunter eklig zu lesen. Manche Passagen wirken surreal, es ist nicht klar, was Wahn und was Wirklichkeit ist. Letztendlich besteht die Realität sowohl aus tatsächlichen Begebenheiten wie aus der individuellen Wahrnehmung und Bewertung derselben.

Worum es in diesem Roman genau geht, möchte ich nicht verraten, denn es macht den Reiz dieses Buches aus, dass der Leser dies langsam während der Lektüre herausfindet.

Am Ende sind nicht alle Rätsel gelöst, manche Fragen bleiben offen und bieten Stoff zum Nachdenken. Ein Roman, der lange nachwirkt und ein gesellschaftlich wichtiges Thema behandelt, das uns alle angeht.

Über Marie NDiaye

Marie NDiaye, 1967 in Pithiviers bei Orléans geboren, veröffentlichte mit 17 ihren ersten Roman; weitere Romane und Theaterstücke folgten. Die Autorin lebt seit 2007 mit ihrer Familie in Berlin.

Die Presse über Marie NDiaye

»Eine der größten Schriftstellerinnen unserer Zeit.« Emma

 »Die Geschichten leben von ihren starken Protagonistinnen, noch mehr allerdings davon, dass das Unheimliche in den Text einsickert wie Feuchtigkeit in ein Stück Stoff. NDiayes Sprache ist leicht und elegant, man kann sich verlieben in die Schönheit ihrer Sätze, doch darunter lauert die Finsternis. Ihre Romane … haben Kritiker an den Nobelpreisträger William Faulkner erinnert.« Claudia Voigt, Der Spiegel

»Wohl eine der aufregendsten und verstörendsten unter den Schriftstellerinnen.« Alice Schwarzer, Emma Nr. 4

Auszeichnungen

  • 1989 Stipendium der Villa Medici
  • 2001 Prix Femina für Rosie Carpe
  • 2009 Prix Goncourt für Trois femmes puissantes (Drei starke Frauen) (erstmals Vergabe an eine schwarze Autorin)
  • 2010 Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatiker Preis
  • 2010 Internationaler Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt zusammen mit Claudia Kalscheuer (Übersetzerin) für ‚Drei starke Frauen‘
  • 2011 Spycher: Literaturpreis Leuk für ‚Drei starke Frauen‘

Romane und Erzählungen

  • Quant au riche avenir, 1985
  • Comédie Classique, 1987, im Auszug in: Baumann/Lerch, S. 207–214
  • La femme changée en bûche, 1989
  • Ein getreuer Gefährte, In: Baumann/Lerch, S. 204–206
  • En famille, 1991, Deutsche Ausgabe: Die lieben Verwandten, 1993
  • Un temps de saison, 1994
  • La Sorcière, 1996, Deutsche Ausgabe: Die Hexe, 2000
  • Rosie Carpe, 2001, auf Deutsch: Rosie Carpe, 2005
  • Tous mes amis Erzählungen, 2004, Deutsche Ausgabe: Alle meine Freunde, 2006
  • Autoportrait en vert, 2005, Deutsche Ausgabe: Selbstporträt in Grün, 2011
  • Mon cœur à l’étroit, 2007, Deutsche Ausgabe: Mein Herz in der Enge, 2008
  • Trois femmes puissantes, 2009, Deutsche Ausgabe: Drei starke Frauen, 2010
  • Ein Tag zu lang, Roman, 2012
  • Ladivine. Roman 2013, Deutsche Ausgabe: Ladivine 2014

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