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José Saramago

Unser Autor des Monats Juni 2015!

Die drei Buchpakete des Hoffmann und Campe Verlags haben gewonnen: ein Literaturkreis aus Lünne in Nordrhein-Westfalen, dessen 12 Mitglieder sich monatlich in einem Gemeindehaus treffen, eine Gruppe aus Bad Honnef sowie eine kleiner Kreis von 4 Frauen aus einem kleinen Ort an der dänischen Grenze.

Die Buchpakete enthielten: Hoffnung im Alentejo (1980), Das Todesjahr des Ricardo Reis (1984), Die portugiesische Reise (1994), Eine Zeit ohne Tod und Kain (2009).

Herzlichen Glückwunsch von Mein-Literaturkreis.de und dem Hoffmann und Campe Verlag

José Saramago wurde 1922 in dem Dorf Azinhaga im portugiesischen Ribatejo als Sohn einer Landarbeiterfamilie geboren.

Mit zwei Jahren Umzug nach Lissabon. Aus finanziellen Gründen Wechsel vom Gymnasium auf eine berufliche Schule, die er 1939 als Maschinenschlosser verließ. Zwei Jahre Tätigkeit in diesem Beruf in einem Krankenhaus, anschließend Übergang in die Verwaltung.

Mit 25 Jahren – mittlerweile Beamter in einer Sozialwohlfahrt – veröffentlichte Saramago seinen ersten Roman „Land der Sühne“. Im selben Jahr wurde Violante, sein einziges Kind geboren. Nach dem Roman legte Saramago seinem Verleger „Clarabóia“ vor. Das Manuskript wurde zurückgewiesen, blieb lange unentdeckt und wurde erst 2011 veröffentlicht. Daraufhin in dem Glauben, nichts Wesentliches mehr zu sagen zu haben, veröffentlichte Saramago fast zwanzig Jahre nichts mehr. Da sein erster Roman kein kommerzieller Erfolg war und er aus politischen Gründen 1949 als Beamter entlassen wurde, begann Saramago ab 1955 mit Übersetzungen, um seine Einkünfte zu verbessern.

Ab 1955 häufige Aufenthalte im Literatencafé «Café Chiado». Durch Vermittlung Arbeit im Verlag «Estúdios Cor». 1969 Eintritt in die (verbotene) kommunistische Partei, erste Auslandsreise (Paris). Ab 1968 literarische bzw. politische Mitarbeit bei verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften; März bis November 1975 beigeordneter Direktor der ältesten portugiesischen Tageszeitung «Diáro de Notícias». Nach der „Nelkenrevolution“ 1974 Arbeit im Ministerium für Kommunikation. 1975-1980 verdiente er seinen Lebensunterhalt hauptsächlich als Übersetzer. Seit 1980 war er als freier Schriftsteller tätig. 1986 sprach Saramago sich gegen den Beitritt Spaniens und Portugals in die Europäische Union und für eine Unabhängigkeit der Iberischen Halbinsel aus.

José Saramago lebte zuletzt auf Lanzarote, wo er am 18. Juni 2010 verstarb.
In Portugal wurde zweitägige Staatstrauer verordnet und er erhielt ein Staatsbegräbnis. Seine Asche liegt im Cemitério do Alto de São João in Lissabon.

Seine Werke sind in 26 Sprachen übersetzt. Mehrere seiner Romane wurden verfilmt (Das steinerne Floß, Die Stadt der Blinden, Der Doppelgänger).

Webseite der Stiftung José Saramago (auf portugiesisch): www.josesaramago.org

Nachruf auf Saramago in Zeit Online: www.zeit.de/politik/2010-06/nachruf-saramago

Über Saramagos Schreibstil

José Saramago war insbesondere durch seinen ungewöhnlichen Schreibstil bekannt. Er benutzt in seinen Werken einen ausgeprägten mündlichen Stil, oft verwendet er die Umgangssprache und Dialekte. Seine Ansicht war, das die mündlichen Überlieferungen eines Volkes und die Lebendigkeit der Kommunikation wichtiger seien als die Korrekturen einer geschriebenen Sprache. Auch seine Zeichensetzung ist unkonventionell: Die meisten seiner Sätze sind über eine Seite lang, Saramago benutzt dabei mit Vorliebe Kommata.

Auszeichnungen

Saramago erhielt viele portugiesische und internationale Literaturpreise, u.a.

  • Prémio da Associação de Crítícos Portugueses (1979)
  • Prémio Cicade de Lisboa für «Hoffnung im Alentejo» (1980)
  • Prémio Literário Município de Lisboa für «Das Memorial» (1982)
  • Prémio da Crítica da Associação Portuguesa de Crítícos (Prémio D. Dinis) für «Das Todesjahr des Ricardo Reis» (1986)
  • Titel Chevalier des Arts et Lettres (verliehen vom französischen Kulturministerium) (1991)
  • Premio Internazionale Ennio Flaiano (Italien) (1992)
  • Independent Foreign Fiction Prize für die englische Übersetzung von ‚Das Todesjahr es Ricardo Reis‚ (1993)
  • Prémio Camões (1996)
  • Nobelpreis für Literatur (1998), als erster Portugiese

Er besaß Ehrendoktortitel der Universitäten von Turin, Sevilla und Valencia, Manchester und Coimbra.
Nach ihm benannt ist der bedeutende portugiesische Literaturpreis Prémio José Saramago.

Werke von José Saramago
Saramagos umfangreiches Werk umfasst u.a. Werke zur Zeitgeschichte, Tagebücher, Lyrik, Reisebeschreibungen, Dramen und Romane und Novellen. Nachfolgend sind alle Romane und Novellen aufgeführt sowie weitere Werke, die auf Deutsch übersetzt wurden.

Lyrik
Über die Liebe und das Meer. Gedichte. (2011)

Reisebeschreibungen
Die portugiesische Reise (Viagem a Portugal. 1994)

Dramen
Die Nacht (A Noite. 1979)

Romane und Novellen

  • Besonderer Buchtipp: Apeirogon von Colum McCann

    Besonderer Buchtipp:

    Apeirogon von Colum McCann

    Rami und Bassam sind Freunde und wohnen im selben Land nah beieinander. Und doch leben sie in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Denn das Land ist Israel und Rami ist Jude, Bassam Palästinenser. Was sie verbindet, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann – beide haben ein Kind bei einer Gewalttat verloren.

    Dennoch fordern sie keine Rache, sondern halten gemeinsam Vorträge darüber, dass nur Kommunikation und ein Verständnis für den anderen zu einem Frieden im Nahen Osten führen können.

    Das Buch erschien bereits 2020 und ist doch aktueller denn je.

    Wir stellen den Roman und den Autor ausführlich vor. Zusätzlich gibt es passende Diskussionsfragen für eine Besprechung im Lesekreis.

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  • Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Entdeckung des Monats:

    Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Rosa Luxemburg war eine Vordenkerin und Freiheitskämpferin. Über ihr Privatleben ist jedoch wenig bekannt.

    Dieser biografische Roman erzählt neben ihrem politischen Weg und einem Porträt der damaligen Zeit, auch von der großen, dramatischen Liebesgeschichte zwischen der Revolutionärin und Leo Jogiches.

    Charlotte Roth hat zahlreiche Romane über Frauenschicksale veröffentlicht, die meist vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte spielen.

    Wir stellen den Roman und die Autorin ausführlich vor, inklusive Interview zum Roman und Diskussionsfragen für Lesekreise.

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  • Unser Thema des Monats: Das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Unser Thema des Monats:

    22 Bahnen von Caroline Wahl ist Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Seit 2015 küren die unabhängigen Buchhandlungen ihr Lieblingsbuch.

    Die Nominierten für 2023 waren:

    Elena Fischer: „Paradise Garden“
    Milena Michiko Flašar: „Oben Erde, unten Himmel“
    Rónán Hession: „Leonard und Paul“
    Jarka Kubsova: „Marschlande“
    *Caroline Wahl: „22 Bahnen“ (Lieblingsbuch)

    Wir haben alle bisherigen Gewinner und die 5 Romane der Shortlist zusammengestellt – insgesamt 45 Buchtipps! Und zu vielen davon gibt es bereits Diskussionsfragen.

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