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Ich bin ja heut so glücklich

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Persönliche Bewertung:
4,7/5 (9)

Eignung für Lesekreise:
4,4/5 (7)


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Ich bin ja heut so glücklich

Der große biografische Roman über eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen der 30er Jahre. Die Geschichte eines tragischen Frauenschicksals von der Autorin des Bestsellers »Als wir unsterblich waren« Charlotte Roth.

Berlin 1931: Sie ist der Shooting Star, die Sensation des jungen deutschen Tonfilms. „Ich bin ja heut so glücklich“ singt sie und scheint es ernst zu meinen. Renate Müller, der Münchner Journalistentochter, die mit achtzehn nach Berlin kam, verfällt die Filmwelt quasi über Nacht, obwohl sie so gar nicht dem gängigen Leinwandideal entspricht und weder das süße Püppchen noch den männermordenden Vamp verkörpert. Sie ist gefragt, begehrt, selbst Hollywood ruft nach ihr. Renate könnte so glücklich sein, wie es ihr berühmtes Lied verspricht, doch ihre große Liebe hat sie einem Juden geschenkt und gerät damit ins Visier der braunen Machthaber …

Berührend, dramatisch und auf der wahren Geschichte der Schauspielerin Renate Müller beruhend.

Leseprobe

Über Charlotte Roth

Charlotte Roth, Jahrgang 1965, ist gebürtige Berlinerin, Literaturwissenschaftlerin und seit zehn Jahren freiberuflich als Autorin tätig. Charlotte Roth hat Globetrotter-Blut und zieht mit Mann und Kindern durch Europa. Sie lebt heute in London, liebt aber Berlin über alles.

Ihr Debüt, „Als wir unsterblich waren“, war ein Bestseller, dem seitdem zahlreiche weitere Romane über Frauenschicksale vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte folgten.

Wir haben ausführliche Informationen über die Autorin erstellt.

Interview mit Charlotte Roth zum Roman

Die Autorin hat uns einige Fragen zu ihrem Roman ‚Ich bin ja heut so glücklich‘ beantwortet. » zum Interview

Weitere Informationen

Der Buchtitel stammt von dem Lied ‚Ich bin ja heut so glücklich‘, gesungen von Renate Müller in dem Film ‚Die Privatsekretärin‘ von 1931

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Renate Müller (1906 – 1937)

Photopostkarte von Yva. (Beilage der Filmprogrammreihe „Programm von Heute“)

Renate Müller (* 26. April 1906 in München; † 7. Oktober 1937 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin und Sängerin. Sie spielte in Stumm- und Tonfilmen und auf der Bühne.

Renate Müller wurde in München geboren, wo ihr Vater als Chefredakteur bei den Münchner Neueste Nachrichten arbeitete. Im Jahr 1914 zog die Familie nach Danzig; dort erhielt sie erstmals Gesangsunterricht. Zehn Jahre später zog die Familie nach Berlin.

Dort brach Renate Müller das Gymnasium ab und begann eine Ausbildung zur Schauspielerin an der Max-Reinhardt-Schule. Nach ihrem Abschluss und ersten Rollen am Theater, entdeckte sie Reinhold Schünzel 1928 für den Stummfilm. Doch ihre gesanglich gebildete Stimme kam erst so richtig durch den Tonfilm zum Tragen. Mit Liebling der Götter (1930) über Viktor und Viktoria (1933) und Allotria (1936) wurde sie zu einem Markenzeichen des deutschen Films. Darüber hinaus avancierte das von ihr gesungene Lied ‚Ich bin ja heut so glücklich‘ aus ‚Die Privatsekretärin‘ (1931) zu einem überaus populären Schlager.

Renate Müller galt als der Inbegriff des sauberen jungen Mädchens und bildete damit einen Kontrast zur verführerischen Femme fatale, von der die Stummfilmzeit wesentlich geprägt war. Doch bald mehrten sich in der Presse Gerüchte über ihre angeschlagene Gesundheit. Sicher ist, dass der damalige Propagandaminister Goebbels sie mit Hitler verkuppeln wollte und sie kein Interesse zeigte. Seither wurde ihre künstlerische Arbeit systematisch behindert. Sie hatte eine Beziehung zu dem jüdischen, nach London emigrierten, Bankierssohn Georg Deutsch, was ihre Situation nicht verbesserte. Die Gestapo ließ die Schauspielerin beobachten. Sie erlebte mehrere Zusammenbrüche, hatte Depressionen und griff zu Alkohol und Drogen.

1937 wurde Müller – gesundheitlich stark geschwächt – zur Mitwirkung in dem Propagandafilm „Togger“ (1937) genötigt. Kurz darauf, im September 1937, stürzte sie aus einem Fenster im ersten Stock ihres Hauses und starb wenig später im Krankenhaus. Ihr Tod gab Anlass zu vielen Spekulationen. Renate Müller wurde auf dem Parkfriedhof Lichterfelde in Berlin beigesetzt. Nach ihrem Tod wurde ihr gesamter Besitz enteignet und öffentlich versteigert, obwohl die Eltern und ihre Schwester noch lebten.

Ihr Leben wurde mit der Schauspielerin Ruth Leuwerik unter dem Titel Liebling der Götter (1960) verfilmt.

Quellen: eigene Zusammenfassung nach Wikipedia und Filmportal.de.

Diskussionsfragen zum Roman

  • Renate kämpft zeitlebens mit dem Gefühl nicht gut genug zu sein. Woher kommt diese Unsicherheit? Warum begleitet sie diese Angst selbst dann weiter, als sie Erfolg hat?
  • Renate pflegt in ihrem Leben zwei besonders tiefe Freundschaften – mit Werner Lohse und Sibylle Schmitz. Was findet und schätzt sie an den beiden, was sehen Werner und Sybille in ihr. Worin unterscheiden sich die Beziehungen?
  • Renate zieht es zum Film, aber auch die Nationalsozialisten, insbesondere Propagandaminister Goebbels haben die Vorteile des Films für sich entdeckt. Welche Möglichkeiten sehen diese darin für sich?
  • Georg ist ihre große Liebe. Wie würden Sie die Beziehung beschreiben? Hätte sie ohne die Machtergreifung durch die Nazis eine Chance gehabt?
  • Sylvester spielt im Roman eine große Rolle – der Jahreswechsel wird in Renates Familie ausführlich gefeiert, bildet aber auch immer zeitliche Abschnitte in den Überschriften der Kapitel. Warum hat die Autorin dies so gewählt? Welche Bedeutung hat Silvester für die Menschen und speziell für Renates Familie? Was bedeutet Silvester für Sie?
  • Wie gefiel Ihnen die Struktur des Romans, der zeitliche Ausschnitt von 1918 – 1937 und die Titel der Kapitel Blei gießen, Gold trinken, Silber streifen, Eisen schmieden? Passt der Titel ‚Ich bin ja heut so glücklich‘ zum Inhalt des Buches?
  • Hatten Sie vor der Lektüre schon einmal von Renate Müller, ihren Filmen oder Liedern gehört? Falls nicht, vielleicht fragen Sie bei älteren Personen nach. An was erinnern sich diese?
  • „In der Küche ihre Familie, wo die Frauen mit Suppenlöffeln Schlagerhythmen schlugen, ging es bei sämtlichen Festen am lustigsten zu.“, so der Klappentext des Buches. Können Sie sich das ‚bildlich‘ vorstellen? Wo wird bei Ihnen gefeiert?
  • „Dieser Roman ist aus dem Wunsch heraus entstanden, einer bemerkenswerten Frau ein kleines Denkmal zu zimmern.“ so die Autorin Charlotte Roth in ihrem Vorwort. War, Ihrer Meinung nach, Renate Müller bemerkenswert? Inwiefern? Welcher Frau würden Sie gerne ein Denkmal setzen? Wer hat bisher zu wenig Aufmerksamkeit erhalten?
  • Das Buch ist ein biografischer Roman. Wie frei sollte eine Autorin oder ein Autor Ihrer Meinung nach beim Inhalt sein (dürfen)? Wie eng muss sich an die bekannten Fakten gehalten werden?
  • Kennen Sie andere biografische Romane? Wie gefällt Ihnen das Genre?
  • Lieder und Gedichte spielen eine wichtige Rolle im Roman. Warum hat die Autorin diese in ihren Text integriert?
    Zur Einstimmung in oder während der Diskussion können Sie einige davon hören oder vorlesen. Hier einige Vorschläge:
    Gedichte: Heinrich Heine (Seite 293), Kurt Tucholsky (Seite 367)
    Lieder: Ein Lied geht um die Welt der (1933) gesungen von Joseph Schmidt (Seite 325)

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    Aber auch Soldatenlieder und Vaterlandsgesänge, die teilweise von den Nazis sprachlich adaptiert wurden (Seiten 276 und 277)

  • Besonderer Buchtipp: Apeirogon von Colum McCann

    Besonderer Buchtipp:

    Apeirogon von Colum McCann

    Rami und Bassam sind Freunde und wohnen im selben Land nah beieinander. Und doch leben sie in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Denn das Land ist Israel und Rami ist Jude, Bassam Palästinenser. Was sie verbindet, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann – beide haben ein Kind bei einer Gewalttat verloren.

    Dennoch fordern sie keine Rache, sondern halten gemeinsam Vorträge darüber, dass nur Kommunikation und ein Verständnis für den anderen zu einem Frieden im Nahen Osten führen können.

    Das Buch erschien bereits 2020 und ist doch aktueller denn je.

    Wir stellen den Roman und den Autor ausführlich vor. Zusätzlich gibt es passende Diskussionsfragen für eine Besprechung im Lesekreis.

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  • Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Entdeckung des Monats:

    Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Rosa Luxemburg war eine Vordenkerin und Freiheitskämpferin. Über ihr Privatleben ist jedoch wenig bekannt.

    Dieser biografische Roman erzählt neben ihrem politischen Weg und einem Porträt der damaligen Zeit, auch von der großen, dramatischen Liebesgeschichte zwischen der Revolutionärin und Leo Jogiches.

    Charlotte Roth hat zahlreiche Romane über Frauenschicksale veröffentlicht, die meist vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte spielen.

    Wir stellen den Roman und die Autorin ausführlich vor, inklusive Interview zum Roman und Diskussionsfragen für Lesekreise.

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  • Unser Thema des Monats: Das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Unser Thema des Monats:

    22 Bahnen von Caroline Wahl ist Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Seit 2015 küren die unabhängigen Buchhandlungen ihr Lieblingsbuch.

    Die Nominierten für 2023 waren:

    Elena Fischer: „Paradise Garden“
    Milena Michiko Flašar: „Oben Erde, unten Himmel“
    Rónán Hession: „Leonard und Paul“
    Jarka Kubsova: „Marschlande“
    *Caroline Wahl: „22 Bahnen“ (Lieblingsbuch)

    Wir haben alle bisherigen Gewinner und die 5 Romane der Shortlist zusammengestellt – insgesamt 45 Buchtipps! Und zu vielen davon gibt es bereits Diskussionsfragen.

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