Unser Thema des Monats: Das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen
Unser Thema des Monats:
Die Shortlist für das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen ist veröffentlicht
Seit 2015 küren die unabhängigen Buchhandlungen ihr Lieblingsbuch.
Die Nominierten für 2025 sind:
- Nelio Biedermann, Lázár (Rowohlt)
- Beatrix Gerstberger, Die Hummerfrauen (dtv)
- Liz Moore, Der Gott des Waldes (C.H. Beck)
- Gaea Schoeters, Das Geschenk (Zsolnay)
- Takis Würger, Für Polina (Diogenes)
Wir haben alle bisherigen Gewinner und die 5 Romane der Shortlist zusammengestellt – insgesamt 55 Buchtipps! Und zu vielen davon gibt es bereits Diskussionsfragen.
Neuentdeckung: Das ist Alise von Jon Fosse
Unsere Neuentdeckung:
Das ist Alise von Jon Fosse
Seit Jon Fosse 2023 den Literaturnobelpreis verliehen bekam, steht er bei Lesenden und Medien im Fokus. Der 1959 geborene Norweger war bisher, trotz zahlreicher Romane, vor allem als Dramatiker bekannt. Sein literarisches Werk zeichnet sich durch einen ungewöhnlichen Sprachstil sowie die Beschäftigung mit großen menschlichen Themen aus.
Zum Einstieg in Fosses Werk bietet sich seine 2003 veröffentlichte Novelle an. Auf nur 120 Seiten finden sich dort der Stil und die existentiellen Fragen des Menschseins, für die Fosse bekannt ist.
Wir stellen den Roman und den Autor vor, inklusive passender Diskussionsfragen.
Besonderer Buchtipp: Apeirogon von Colum McCann
Besonderer Buchtipp:
Apeirogon von Colum McCann
Rami und Bassam sind Freunde und wohnen im selben Land nah beieinander. Und doch leben sie in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Denn das Land ist Israel und Rami ist Jude, Bassam Palästinenser. Was sie verbindet, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann – beide haben ein Kind bei einer Gewalttat verloren.
Dennoch fordern sie keine Rache, sondern halten gemeinsam Vorträge darüber, dass nur Kommunikation und ein Verständnis für den anderen zu einem Frieden im Nahen Osten führen können.
Das Buch erschien bereits 2020 und ist doch aktueller denn je.
Wir stellen den Roman und den Autor ausführlich vor. Zusätzlich gibt es passende Diskussionsfragen für eine Besprechung im Lesekreis.
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Ein Epos voller Härte, Humor und Schönheit
Ein bildgewaltiges Panorama über das Georgien der 1970er Jahre bis in die Gegenwart. Tilman Spreckelsen, FAZ: »Babluani legt einen glänzenden, rasant erzählten und tieftraurigen Roman vor.«
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Kerstin Hämke, Gründerin von Mein-Literaturkreis.de, zeigt, warum das gemeinsame Lesen so viel Spaß macht und gibt viele praktische Tipps. Zusätzlich: 50 Buchtipps, die sich besonders für eine Diskussion eignen.

Heinrich Böll
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
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Heinrich Bölls Erzählung Die verlorene Ehre der Katharina Blum oder: Wie Gewalt entstehen und wohin sie führen kann sorgte bei ihrem Erscheinen im Jahr 1974, das von einem Vorabdruck im Spiegel flankiert wurde, für eine heftige Auseinandersetzung um die Methoden des Boulevardjournalismus. Die Hauswirtschafterin Katharina Blum, die nebenbei bei Empfängen und Festlichkeiten die kalten Buffets besorgt und sich davon eine Appartementwohnung und einen Volkswagen leisten kann, gerät zufällig in den Mittelpunkt der Sensationsmache und Polithetze einer großen Boulevardzeitung. Bei einer Karnevalsparty verliebt sie sich in einen jungen Mann, der von der Polizei als radikaler Rechtsbrecher gesucht und allgemein »Bandit« genannt wird. Von da an ist ihr ein Sensationsjournalist auf den Fersen, der ihr Privatleben durchleuchtet und öffentlich macht. Die Folge der Hetze und der Verletzung der Intimität durch die Presse steht am Anfang der Erzählung: Katharina Blum hat den Journalisten erschossen, und ein ebenfalls beteiligter Pressefotograf ist von einer unerkannten Frau erschossen worden. Damit ist der schockierende Akzent gesetzt, der nach Interpretation und Aufklärung verlangt.Das Muster der Moritat von der verlorenen Frauenehre ist hier emanzipatorisch und aggressiv gewendet: Die in der öffentlichen Meinung gefallene Frau weiß sich nach anfänglicher Erschütterung zu wehren, notfalls mit Gewalt.
Über Heinrich Böll
Als „permanente Fortschreibung“ bezeichnete Heinrich Böll einmal die chronologische Reihenfolge seiner zahlreichen Romane, Erzählungen, Artikel, Essays und Buchbesprechungen. Der Nobelpreisträger für Literatur und Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Köln kam 1917 zur Welt und erlebte den Zweiten Weltkrieg als Soldat. Schrieb Böll erst über den Krieg und dessen Folgen, wie im Antikriegsroman „Wo warst du, Adam?“ (1951), so behandelte er später aktuelle politische und gesellschaftliche Themen. Böll unterstützte den russischen Schriftsteller Solschenizyn sowie den deutschen Liedermacher Wolf Biermann; er engagierte sich in der Friedens- und Anti-Atombewegung. Für „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1974) wurde er von der Liga für Menschenrechte ausgezeichnet. Er starb 1985.
Zu Heinrich Böll haben wir eine ausführliche Autorenseite erstellt. Diese enthält eine Biografie, weitere Informationen zum Autor, seinen Werken, Auszeichnungen, etc.
» zur Heinrich Böll-Autorenseite
Mein-Literaturkreis.de Rezension zu Die verlorene Ehre der Katharina Blum
von Literaturkreismitglied Corinna S., Frankfurt
„Absolut lesenswert.“
Bewertung des Buches: ✮ ✮ ✮ ✮ ✮
Bewertung der Eignung zur Diskussion in Literaturkreisen:✮ ✮ ✮ ✮ ✮
Katharina Blum ist eigentlich eine ganz normale Frau. Durch Zufall macht sie an Karneval eine Bekanntschaft mit einem Mann, der von der Polizei gesucht wird. Sie verhilft ihm zur Flucht und gerät in Kreuzverhöre und Protokolle der Polizei und somit auch in den Mittelpunkt der Boulevardzeitungen. Katharina Blum wird von einem Journalisten belagert und mit unhaltbaren Vorwürfen konfrontiert. Auch ihr nahestehende Personen werden von dem Journalisten belagert und Aussagen werden so zusammengeschrieben, dass sie einen ganz anderen Zusammenhang ergeben. Katharina Blum wehrt sich indem sie den Journalisten erschießt.
Heinrich Böll kritisiert mit diesem Werk die Bild-Zeitung der damaligen 70-er Jahre, so schrieb er dann auch als Vorwort in „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, dass ein Vergleich mit der Bild-Zeitung weder beabsichtigt noch unvermeidlich sei. Denn die fiktive Boulevardzeitung in seinem Werk heißt „Zeitung“.
Das Buch ist absolut lesenswert.