• Die Literaturcommunity für Lese- und Literaturkreise und anspruchsvolle LeserInnen.

    • die besten Buchtipps
    • Tipps zur Gründung, Buchauswahl und Diskussion
    • Infos zu Literatursendungen, -festivals und Auszeichnungen


Haus ohne Hüter

0

Persönliche Bewertung:
4/5 (1)

Eignung für Lesekreise:
0/5


Kaufen mit einem Klick: » Lieblingsbuchhandlung » bei Amazon kaufen » bei Thalia kaufen » bei Borromedien kaufen

Haus ohne Hüter

Das Schicksal zweier zwölfjähriger Jungen und deren verwitweter Mütter in der Nachkriegszeit.

Die beiden zwölfjährigen Schulfreunde Heinrich und Martin haben ihre Väter, die im Krieg gefallen sind, nie gekannt. Heinrich wächst in bedrückend ärmlichen Verhältnissen auf. Viel zu früh wird er in die Welt der Erwachsenen gestellt und muss Verantwortung übernehmen. Sein Freund Martin kennt keine finanzielle Not, ahnt jedoch, dass seiner Mutter bei allem Wohlstand etwas fehlt.

Äußerst einfühlsam beschreibt Heinrich Böll die Probleme und Nöte dieser beiden Jungen, die zudem mit den Schwierigkeiten der beginnenden Pubertät fertig werden müssen. Ihre und ihrer Mütter Schicksale stehen stellvertretend für die vom Krieg heimgesuchte Generation.

Über Heinrich Böll

Als „permanente Fortschreibung“ bezeichnete Heinrich Böll einmal die chronologische Reihenfolge seiner zahlreichen Romane, Erzählungen, Artikel, Essays und Buchbesprechungen. Der Nobelpreisträger für Literatur und Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Köln kam 1917 zur Welt und erlebte den Zweiten Weltkrieg als Soldat. Schrieb Böll erst über den Krieg und dessen Folgen, wie im Antikriegsroman „Wo warst du, Adam?“ (1951), so behandelte er später aktuelle politische und gesellschaftliche Themen. Böll unterstützte den russischen Schriftsteller Solschenizyn sowie den deutschen Liedermacher Wolf Biermann; er engagierte sich in der Friedens- und Anti-Atombewegung. Für „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1974) wurde er von der Liga für Menschenrechte ausgezeichnet. Er starb 1985.

Zu Heinrich Böll haben wir eine ausführliche Autorenseite erstellt. Diese enthält eine Biografie, weitere Informationen zum Autor, seinen Werken, Auszeichnungen, etc.
» zur Heinrich Böll-Autorenseite

Mein-Literaturkreis.de Rezension zu Haus ohne Hüter
von Literaturkreismitglied Karin K., Wesel

„…häufig leuchtet schon Bölls spätere Meisterschaft einer außergewöhnlichen Erzählkunst auf.“

Bewertung des Buches: ✮ ✮ ✮ ✮ ✰
Bewertung der Eignung zur Diskussion in Literaturkreisen:✮ ✮ ✮ ✰ ✰

In diesem Monat ist es genau 100 Jahre her, seit Heinrich Böll in Köln geboren wurde (21.12.2017). Aus diesem Grund habe ich einen Roman des Nobelpreisträgers ausgewählt, der nicht sein bester ist, aber doch typisch für seinen Stil und seine Themenwahl. In den aktuellen Portraits zum Jahrestag wird Böll als der „der einzig wahre Volksschriftsteller der alten Bundesrepublik“ gewürdigt (NRZ 21.12.2017), der sich genötigt sieht, „sich mit der politischen Linken wie der Rechten …, mit der katholischen Kirche ebenso wie mit der Presse“ anzulegen (fiftyfifty, Dezember 2017).

Dies trifft auch zu auf den vorliegenden Roman Haus ohne Hüter, der sich auseinandersetzt mit den Kriegsfolgen und Nachkriegsnöten der „einfachen“ Leute, der Waisen und (sehr jungen) Mütter und Witwen, die sich nach 1945 häufig „ohne Hüter“ und Helfer zurechtfinden müssen. Ältereren Leserinnen und Lesern, die in ihrer Kindheit ähnliche Erfahrungen machten, fällt die Lektüre leichter. Die gewählte Perspektive zweier Zwölfjähriger enthält notwendigerweise große Lücken, die das Textverständnis komplizieren. Aber häufig leuchtet schon Bölls spätere Meisterschaft einer außergewöhnlichen Erzählkunst auf.

Einen Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail wird niemals veröffentlicht oder weitergegeben. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sie können diese HTML-Tags und -Attribute verwenden <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*
*

  • Besonderer Buchtipp: Apeirogon von Colum McCann

    Besonderer Buchtipp:

    Apeirogon von Colum McCann

    Rami und Bassam sind Freunde und wohnen im selben Land nah beieinander. Und doch leben sie in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Denn das Land ist Israel und Rami ist Jude, Bassam Palästinenser. Was sie verbindet, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann – beide haben ein Kind bei einer Gewalttat verloren.

    Dennoch fordern sie keine Rache, sondern halten gemeinsam Vorträge darüber, dass nur Kommunikation und ein Verständnis für den anderen zu einem Frieden im Nahen Osten führen können.

    Das Buch erschien bereits 2020 und ist doch aktueller denn je.

    Wir stellen den Roman und den Autor ausführlich vor. Zusätzlich gibt es passende Diskussionsfragen für eine Besprechung im Lesekreis.

    » zum Buch

  • Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Entdeckung des Monats:

    Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Rosa Luxemburg war eine Vordenkerin und Freiheitskämpferin. Über ihr Privatleben ist jedoch wenig bekannt.

    Dieser biografische Roman erzählt neben ihrem politischen Weg und einem Porträt der damaligen Zeit, auch von der großen, dramatischen Liebesgeschichte zwischen der Revolutionärin und Leo Jogiches.

    Charlotte Roth hat zahlreiche Romane über Frauenschicksale veröffentlicht, die meist vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte spielen.

    Wir stellen den Roman und die Autorin ausführlich vor, inklusive Interview zum Roman und Diskussionsfragen für Lesekreise.

    » zum Buch

  • Unser Thema des Monats: Das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Unser Thema des Monats:

    22 Bahnen von Caroline Wahl ist Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Seit 2015 küren die unabhängigen Buchhandlungen ihr Lieblingsbuch.

    Die Nominierten für 2023 waren:

    Elena Fischer: „Paradise Garden“
    Milena Michiko Flašar: „Oben Erde, unten Himmel“
    Rónán Hession: „Leonard und Paul“
    Jarka Kubsova: „Marschlande“
    *Caroline Wahl: „22 Bahnen“ (Lieblingsbuch)

    Wir haben alle bisherigen Gewinner und die 5 Romane der Shortlist zusammengestellt – insgesamt 45 Buchtipps! Und zu vielen davon gibt es bereits Diskussionsfragen.

    »zu den Buchtipps

  • Umfrage

    FÜR LESEKREISMITGLIEDER: Wie viele Bücher lesen Sie persönlich im Jahr? (inklusive der Bücher, die Sie für Ihren Lesekreis lesen)

    » Ergebnisse anzeigen