• Die Literaturcommunity für Lese- und Literaturkreise und anspruchsvolle LeserInnen.

    • die besten Buchtipps
    • Tipps zur Gründung, Buchauswahl und Diskussion
    • Infos zu Literatursendungen, -festivals und Auszeichnungen


Die Verwandlung

0

Persönliche Bewertung:
4/5 (22)

Eignung für Lesekreise:
3,3/5 (3)


Kaufen mit einem Klick: » Lieblingsbuchhandlung » bei Amazon kaufen » bei Thalia kaufen » bei Borromedien kaufen

Die Verwandlung

Unser Buch des Monats Februar 2015!

Zusammen mit den Verlagen Suhrkamp und Insel haben wir ein Buchpaket an einen Lesekreis verlost. Das Paket enthielt 10 Exemplare des Buches ‘Die Verwandlung’ sowie eine Biografie von Franz Kafka. Gewonnen hat der Jugend-Leseclub JuLiD aus Dreieich in Hessen, der sich in der Schul- und Stadtteilbücherei der Weibelfeldschule trifft.

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ – So nüchtern beginnt Kafkas weltberühmte Erzählung über die unheimliche Verwandlung eines Menschen in einen riesigen Käfer. Unwirklichkeit und Realität vereinen sich in ihr und sind nicht mehr voneinander zu trennen.

»Du mußt bloß den Gedanken loszuwerden suchen, daß es Gregor ist. Daß wir es solange geglaubt haben, das ist ja unser eigentliches Unglück.«

Wie kaum ein anderes Stück Literatur hat ›Die Verwandlung‹ die Leser zugleich begeistert und verstört und zu verschiedensten Deutungen des vielschichtigen Textes angeregt.

Entstehungsgeschichte von ‚Die Verwandlung‘

Die Erzählung entstand 1912 – Kafka war damals 29 Jahre alt und gilt als eine der berühmtesten Erzählungen des beginnenden 20. Jahrhunderts.

Am 17. November 1912 (ein Sonntag) steht Kafka nicht auf. Er hat schlecht geschlafen und fühlt sich miserabel. In den Stunden, die er im Bett bleibt, entstehen die Grundzüge der Geschichte, die er später unter dem Titel ‚Die Verwandlung‘ verfassen wird. Am 7. Dezember 1912 hat er den Text in einer ersten Fassung beendet. Diese liest er seinen Freunden Max Brod und Franz Werfel vor. Werfel informiert seinen Verleger Kurt Wolff und dieser bietet Kafka im März 1913 eine Veröffentlichung der Erzählung an. Kafka ist jedoch mit dem Text, insbesondere mit dessen Ende, noch nicht zufrieden. Erst im Sommer 1915 wird die Erzählung in der Zeitschrift ‚Die weißen Blätter‘ erstmalig veröffentlicht. Im Dezember des gleichen Jahres wird sie dann als eigenständiges Werk in Wolffs Verlag publiziert.

Leseprobe von Die Verwandlung von Franz Kafka

Ergänzende Bücher zu ‚Die Verwandlung‘

Graphic Novel: Das Buch gibt es auch als Graphic Novel im Knesebeck Verlag. Den für das Buch angepassten Text schrieb Borbeyran, die Zeichnungen kommen von Horne.

Das Buch als Magazin enthält den Originaltext von Franz Kafka und Geschichten aus dem Alltag, die dazu passen. Informationen zum Konzept von ‚Das Buch als Magazin‘ finden Sie hier.

Diskussion zu ‚Die Verwandlung‘ und andere Werke von Kafka (BR-Alpha-Reihe Klassiker der Weltliteratur; Dauer: 15 Minuten)

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Diskussionsfragen zu ‚Die Verwandlung‘ von Franz Kafka

  • „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ Wie gefällt Ihnen der erste Satz der Erzählung?
  • Menschen, die sich in Tiere verwandeln und umgekehrt sind ein häufiges Thema in Märchen. Denken Sie an ‚Die sieben Schwäne‘ oder ‚Der Froschkönig‘. Auf welche Weise ist ‚Die Verwandlung‘ ähnlich, inwieweit unterscheidet sich die Erzählung von diesen Märchen?
  • Kafka hatte oft das Gefühl nicht selbstbestimmt leben zu können. Wie passt dies zu der Figur eines Käfers? Gibt es vielleicht noch andere Gründe, warum der Autor gerade dieses Tier gewählt hat?
  • Hätte die Geschichte ein anderes Ende gefunden, wenn Samsa in ein weniger ekeliges Tier verwandelt worden wäre?
  • Wird, Ihrer Meinung nach, Samsa tatsächlich in einen Käfer verwandelt oder lässt sich die Verwandlung auch als Symbol oder einen Traum Samsas deuten?
  • Diskutieren Sie die Reaktionen auf Gregors Verwandlung.
    • Wie reagiert Gregor? Warum frag er sich nie, warum er verwandelt wurde? Er scheint dies sogar zu akzeptieren. Warum?
    • Wie reagiert seine Familie? Gibt es unterschiedliche Reaktionen der verschiedenen Mitgliedern der Familie?
  • Lesen Sie die Seiten nach Gregors Tod. Was passiert mit seinem Körper? Warum wird dies so wenig eindeutig beschrieben?
  • Was bedeutet die letzte Szene in der Geschichte, in der die Familie nach Gregors Tod aufs Land fährt? Warum ist diese Szene so lyrisch geschrieben im Gegensatz zum bisherigen Text, der in einem mehr beschreibenden, ‚journalistischen‘ Stil geschrieben ist?
  • Informieren Sie sich über Kafkas Leben. (Eine detaillierte Zusammenfassung finden sie weiter unten auf dieser Seite.) Wieviel der Erzählung ist autobiografisch? Was sagt das über Kafkas Leben und wie er sich selbst sah aus?
  • Es werden viele verschiedene Interpretationsansätze für die Erzählung diskutiert: Die Beschreibung vom Menschen in der modernen Welt, Theologisch – das Leid der Menschen, der Apfel als Symbol für Schuld, Marxistisch – Gregors Arbeit hat ihn entmenschlicht, Psychologisch. Welche der Ansätze finden Sie persönlich nachvollziehbar?
  • Sie haben vielleicht die Bezeichnung ‚kafkaesk‘ gehört. Nachdem Sie ein Werk von Kafka gelesen haben, was, Ihrer Meinung nach, unterscheidet seinen Stil von dem anderer Autoren?
  • Die Kurzgeschichte gilt als eine der berühmtesten Erzählungen des beginnenden 20. Jahrhunderts. Zu Recht?
  • Kafka war sich der Qualität seiner Werke nicht bewusst: Er wies seinen Freund und Nachlassverwalter Max Brod an, die vielen noch nicht veröffentlichten Texte (darunter die heute berühmten Romanfragmente ‚Das Schloss‘ und ,Der Prozess‘) zu vernichten. Nach seinem Tod hielt sich Brod jedoch nicht an den Wunsch Kafkas; er überarbeitete und veröffentlichte die Schriften. War es richtig von Max Brod, sich gegen den Wunsch von Kafka zu stellen? Wäre er als sein Freund nicht moralisch verpflichtet gewesen, dem Wunsch seines Freundes zu entsprechen? Wären Sie der gleichen Meinung, wenn Kafka durch die Veröffentlichungen nicht weltberühmt geworden wäre?

Über Franz Kafka

Franz Kafka wurde 1883 in Prag geboren, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte.

Sein Vater Herman Kafka kam aus einfachen Verhältnissen; er arbeitete als reisender Vertreter und machte sich dann als Großhändler selbständig. Seine Mutter Julie kam aus einer wohlhabenden Familie, hatte eine gute Ausbildung und arbeitete viel im gemeinsamen Geschäft mit.
Kafka setzte sich in seinen Werken umfangreich mit dem Verhältnis zu seinem Vater auseinander; die Beziehung zu seiner Mutter stand eher im Hintergrund.

Kafka studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Prag und schloss mit der Promotion ab. Nach einem obligatorischen Praktikum arbeitete er bei Versicherungen, von 1908 – 1922 bei der halbstaatlichen „Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt für das Königreich Böhmen“ in Prag. Seine Arbeit bezeichnete er oft als „Brotberuf“, der ihm allerdings die zeitliche und finanzielle Möglichkeit zum Schreiben bot. So arbeitete er normalerweise von 8-14 Uhr und schlief nachmittags, um dann in der Nacht zu schreiben.

Kafka hatte ein zwiespältiges Verhältnis zu Frauen. Er hatte einige Male eine Freundin, war mehrmals verlobt, heiratete jedoch nie. Seine vielen Briefe an seine Freundinnen und Tagebucheintragungen vermitteln den Eindruck, sein Liebesleben habe sich im Wesentlichen als postalisches Konstrukt vollzogen.

1917 erkrankte Kafka an einer (damals nicht heilbaren) Lungentuberkulose. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich trotz zahlreicher langer Kuraufenthalte von Jahr zu Jahr. 1923 griff die Tuberkulose auch auf den Kehlkopf über. Kafka starb am 3. Juni 1924 mit nur 40 Jahren in einem Sanatorium. Begraben wurde er auf dem Neuen Jüdischen Friedhof in Prag-Strašnice.

Ausführliche Informationen zu Franz Kafka

Wir haben eine ausführliche Autorenseite zu Frank Kafka erstellt, die eine ausführliche Biografie, eine Übersicht seiner Werke und Hintergrundinfos zu seiner Sprache und Nationalität, der Beziehung zu seinem Vater sowie eine Liste ergänzender Bücher zu Kafkas Leben enthält. Dort finden Sie auch ein Video sowie ein Interview mit seinem Biografen Reiner Stach.
» zur Franz Kafka-Autorenseite

  1. Ein Klassiker, der immer wieder Denkanstöße gibt.

    17. August 2014 | 23:23 | SusanneUlrikeMaria

Einen Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail wird niemals veröffentlicht oder weitergegeben. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sie können diese HTML-Tags und -Attribute verwenden <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>

*
*

  • Besonderer Buchtipp: Apeirogon von Colum McCann

    Besonderer Buchtipp:

    Apeirogon von Colum McCann

    Rami und Bassam sind Freunde und wohnen im selben Land nah beieinander. Und doch leben sie in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Denn das Land ist Israel und Rami ist Jude, Bassam Palästinenser. Was sie verbindet, ist das Schlimmste, was Eltern passieren kann – beide haben ein Kind bei einer Gewalttat verloren.

    Dennoch fordern sie keine Rache, sondern halten gemeinsam Vorträge darüber, dass nur Kommunikation und ein Verständnis für den anderen zu einem Frieden im Nahen Osten führen können.

    Das Buch erschien bereits 2020 und ist doch aktueller denn je.

    Wir stellen den Roman und den Autor ausführlich vor. Zusätzlich gibt es passende Diskussionsfragen für eine Besprechung im Lesekreis.

    » zum Buch

  • Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Entdeckung des Monats:

    Rosa und Leo: Die große Liebe der Rosa Luxemburg von Charlotte Roth

    Rosa Luxemburg war eine Vordenkerin und Freiheitskämpferin. Über ihr Privatleben ist jedoch wenig bekannt.

    Dieser biografische Roman erzählt neben ihrem politischen Weg und einem Porträt der damaligen Zeit, auch von der großen, dramatischen Liebesgeschichte zwischen der Revolutionärin und Leo Jogiches.

    Charlotte Roth hat zahlreiche Romane über Frauenschicksale veröffentlicht, die meist vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte spielen.

    Wir stellen den Roman und die Autorin ausführlich vor, inklusive Interview zum Roman und Diskussionsfragen für Lesekreise.

    » zum Buch

  • Unser Thema des Monats: Das Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Unser Thema des Monats:

    22 Bahnen von Caroline Wahl ist Lieblingsbuch der Unabhängigen Buchhandlungen

    Seit 2015 küren die unabhängigen Buchhandlungen ihr Lieblingsbuch.

    Die Nominierten für 2023 waren:

    Elena Fischer: „Paradise Garden“
    Milena Michiko Flašar: „Oben Erde, unten Himmel“
    Rónán Hession: „Leonard und Paul“
    Jarka Kubsova: „Marschlande“
    *Caroline Wahl: „22 Bahnen“ (Lieblingsbuch)

    Wir haben alle bisherigen Gewinner und die 5 Romane der Shortlist zusammengestellt – insgesamt 45 Buchtipps! Und zu vielen davon gibt es bereits Diskussionsfragen.

    »zu den Buchtipps

  • Umfrage

    FÜR LESEKREISMITGLIEDER: Wie viele Bücher lesen Sie persönlich im Jahr? (inklusive der Bücher, die Sie für Ihren Lesekreis lesen)

    » Ergebnisse anzeigen